Cellphone, mobile, tilefono, ke-i-ta-i, telefino - auch wenn das Technikwunder im Hosentaschenformat in jedem Land der Welt anderes genannt wird, die Handy-Manie ist überall die gleiche. 500 Milliarden SMS-Nachrichten wurden im Jahr 2004 weltweit verschickt, schon im nächsten Jahr werden es fast dreimal soviel sein. Aber wie kam es überhaupt zum Siegeszug des technischen Zwerges? Henrietta Thompson, Londoner Kolumnistin und Designexpertin, verfolgt die Geschichte, stellt Kultgeräte und Kuriositäten vor. Detailliert und unterhaltsam analysiert sie Kultur, Technologie und Design des Handys.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dass man dem neuen "Mythos des Alltags", dem Handy, ein Buch widmet, leuchtet dem Rezensenten Bernhard Dotzler in jedem Fall ein. Das, was die Lifestyle-Journalistin Henrietta Thompson verspricht - nämlich "die Geschichte des Handys niederzuschreiben", garniert mit der Untersuchung seiner "kulturellen Folgen" -, gelingt ihr nach Ansicht des Rezensenten nur im Wortsinne: Sie schreibt sie nieder. In der Tat werde der Text ständig vom Grafikdesign überboten, so wie auch die "reflektierende Sachkunde" von der "warenfetischistischen Lifestyle-Begeisterung" übertüncht wird. Dennoch offenbare Thompsons Buch einige Fährten, die zu erkunden es sich lohnen würde, wie etwa eine Designgeschichte, die die Entwicklung vom militärischen Kommunikationsmittel bis hin zur Markteinführung auf dem zivilen Sektor nachvollzieht. Solche Auskünfte würde der Rezensent begrüßen, nicht aber Thompsons auskunftsloses Handy-Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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