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Hero, von den Eltern zur Priesterin bestimmt, lebt allein in Sestos am nördlichen Ufer der Dardanellen. Im gegenüberliegenden Abydos stürzt sich auf der asiatischen Seite Leander allnächtlich in die Fluten, um, geleitet von der Öllampe, die Hero ins Fenster ihres Wohnturms stellt, zu ihr zu gelangen - bis eines Nachts im Sturm die Flamme verlischt. Die Sage von den zwei Königskindern, die zusammen nicht kommen können, weil das Wasser viel zu tief ist, hat schon Ovid gestaltet, ihre vollendete Fassung, auf die sich auch Bearbeiter wie Schiller und Grillparzer beziehen, findet sich aber in dem…mehr

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Produktbeschreibung
Hero, von den Eltern zur Priesterin bestimmt, lebt allein in Sestos am nördlichen Ufer der Dardanellen. Im gegenüberliegenden Abydos stürzt sich auf der asiatischen Seite Leander allnächtlich in die Fluten, um, geleitet von der Öllampe, die Hero ins Fenster ihres Wohnturms stellt, zu ihr zu gelangen - bis eines Nachts im Sturm die Flamme verlischt. Die Sage von den zwei Königskindern, die zusammen nicht kommen können, weil das Wasser viel zu tief ist, hat schon Ovid gestaltet, ihre vollendete Fassung, auf die sich auch Bearbeiter wie Schiller und Grillparzer beziehen, findet sich aber in dem Versepos des Musaios, der um 500 nach Christus lebte. In der neuen, eleganten Prosaübertragung von Marion Giebel wird dieser anrührende Text, mit bildnerischen Darstellungen des Mythos aus verschiedenen Zeiten sowie einem die geschichtlichen Zusammenhänge erläuternden Nachwort versehen, wieder auf deutsch zugänglich gemacht.
Autorenporträt
Marion Giebel, geb. 1939 in Frankfurt a. M., studierte Klassische Philologie und Germanistik und promovierte 1965. Sie arbeitete als Verlagslektorin und Herausgeberin antiker und deutscher Literatur, war danach freiberuflich tätig als Autorin, Übersetzerin und als Herausgeberin zweisprachiger kommentierter Ausgaben der Reden Ciceros, Quintilians, Suetons u. a. Regelmäßige Rundfunksendungen sowie Volkshochschultätigkeit gehören ebenso zu ihren Tätigkeiten. Marion Giebel lebt bei München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Johan Schloemann gönnt sich ein Klassikerstündchen. Musaios' antike Geschichte von Hero und Leander, Grundlage einer langen Wirkungsgeschichte in der Literatur, führt er sich zusammen mit Schillers gleichnamiger "rasanter" Ballade zu Gemüte. Für Schloemann offensichtlich ein perfekter Zusammenklang, scheint ihm das Motiv der durch nichts aufzuhaltenden Liebe beim Dichter der Spätantike mit seiner einfachen Plotstruktur ebenso kraftvoll in Szene gesetzt. Die Musaios' kunstvolle Sprache abstreifende deutsche Übersetzung der 350 Hexameter von Marion Giebel hilft dem Rezensenten, die effektvolle Einfachheit zu begreifen, die bei späteren Adaptionen verloren ging. Nachwort und beigefügte Illustrationen runden Schloemanns Klassikererlebnis ab.

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