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Vor lauter Vorfreude kann Herr Anton nicht schlafen. Er plant nämlich einen Ausflug für seine Freun-de, die Tiere im Zoo. Am Morgen ist er dann so müde, dass er den Bus verpasst, auf seinem Weg Dinge verliert und bei der Arbeit einschläft. Der Elefant, das Nashorn, der Pinguin und all die anderen Tiere kümmern sich um ihren Freund und helfen ihm. Und die Schildkröte? Die macht auf ihrem Trainingslauf eine erstaunliche Entdeckung! So können am Ende alle doch noch vergnügt den Nachmittagsbus nehmen und den Tag am Strand zusammen ausklingen lassen. In zarten, detailreichen Bildern erzählen Erin…mehr

Produktbeschreibung
Vor lauter Vorfreude kann Herr Anton nicht schlafen. Er plant nämlich einen Ausflug für seine Freun-de, die Tiere im Zoo. Am Morgen ist er dann so müde, dass er den Bus verpasst, auf seinem Weg Dinge verliert und bei der Arbeit einschläft. Der Elefant, das Nashorn, der Pinguin und all die anderen Tiere kümmern sich um ihren Freund und helfen ihm. Und die Schildkröte? Die macht auf ihrem Trainingslauf eine erstaunliche Entdeckung! So können am Ende alle doch noch vergnügt den Nachmittagsbus nehmen und den Tag am Strand zusammen ausklingen lassen. In zarten, detailreichen Bildern erzählen Erin und Philip Stead von Freundschaft, Fürsorge und zeigen, dass jeder Tag wunderschön werden kann, egal wie er begonnen hat.
Autorenporträt
Philip C. Stead hat bereits zahlreiche Bilderbücher geschrieben und teilweise auch selbst illustriert. Gleich das erste gemeinsame Bilderbuch mit seiner Frau Erin wurde mit der Caldecott Medal ausgezeichnet. Erin E. Stead hat Bilderbuchtexte ihres Mannes und anderer Autoren illustriert. Das Paar lebt und arbeitet zusammen mit Ateliershund Wednesday in Ann Arbor, Michigan und New York City. Dieses ist ihr erstes Bilderbuch bei Gerstenberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2023

Wenn einmal alles klappen muss

Philip C. Stead und Erin E. Stead zeigen: An verkorksten Tagen ist es auch für Zoowärter nicht schlecht, gute Freunde zu haben.

Von Fridtjof Küchemann

Von Fridtjof Küchemann

Nicht auszudenken, was alles passieren kann, wenn ein Zoowärter müde wird! 1994 hatte Peggy Rathmann es doch gemacht. Ihr Bilderbuch-Klassiker "Gute Nacht, Gorilla", in deutscher Übersetzung erst zwölf Jahre später veröffentlicht, erzählt, wie ein findiger Menschenaffe dem überarbeiteten Zoowärter auf seiner letzten Tour zum Gutenachtsagen die Schlüssel mopst und hinter ihm heimlich auch alle anderen Käfigtüren öffnet.

Auch in Philip C. Steads von seiner Frau Erin illustriertem Bilderbuch "Herr Anton verpasst den Bus" kämpft ein Tierpfleger mit dem Schlaf - und seine Tiere führen ihr Eigenleben. Dabei hatte er mit der Eule und dem Elefanten, dem Nashorn, dem Pinguin und der Schildkröte doch ausgerechnet heute Großes vor, und alles musste klappen. Doch erst einmal geht alles schief: Vor lauter Aufregung hat Herr Anton schlecht geschlafen, sodass er morgens vergisst, den Herd für das Teewasser auch anzumachen. Beim Warten fallen ihm abermals die Augen zu. Dann schnappt er sich in größter Eile, was er mitnehmen wollte, vergisst die Lunchbox, verliert seinen Lieblingshut und verpasst trotzdem den Bus. Er ist eben auch nicht mehr der Jüngste.

Im Zoo muss er sich, kaum hat er sich beim Elefanten entschuldigt, der vor dem Schachbrett auf ihn wartet, kaum hat er dem Pinguin und dem Nashorn erklärt, warum er zu spät zur Arbeit gekommen ist, der Eule sein Leid mit dem verlorenen Hut geklagt und die Schildkröte vermisst, auf eine Parkbank setzen. Schon schläft er wieder ein. Für die subversive Zoogesellschaft in Peggy Rathmanns Bilderbuch wäre das die Gelegenheit gewesen, die Sache gründlich aus dem Ruder laufen zu lassen. Bei den Steads hingegen nehmen die treuen Tiere ihrem alten Freund kurzerhand die Arbeit ab, fegen und füttern, informieren die Besucher und passen auf, dass der Zoowärter nicht etwa versehentlich geweckt wird, wo er doch immer zu viel arbeitet.

Und die Schildkröte? Hat sich einfach davongemacht. Mit Riesenschildkrötenschritten, also in einem Tempo, das Erin E. Stead auf vier reizenden Doppelseiten geduldig dokumentiert, verlässt sie den Zoo durch den Haupteingang, bis sie die Lunchbox und den Lieblingshut ihres Pflegers entdeckt, die seine beiden Mitbewohner zu Hause, ein kleiner Vogel und eine Maus, irgendwie den weiten Weg hierher geschafft haben. Die triumphale Rückkehr der Schildkröte zu den anderen passt nicht einmal mehr auf eine Doppelseite: Hier lässt sich ein zusätzliches Blatt des Buchs ausklappen, die Freude ist groß, die Tagespflicht, wie der Zoowärter erleichtert feststellt, getan, und es ist noch nicht einmal zu spät für den Nachmittagsbus, den alle miteinander wie geplant bis zur Endstation hatten nehmen wollen: zum Strand.

Hier sitzen die Freunde und schauen in den Sonnenuntergang. Was für ein Happy End! Wenn nur das "Biep-biep!" nicht wäre, das über der Seite steht - derselbe Ton, der den armen Mann auch am Frühstückstisch schon aufgeschreckt und zur Haustür hinausgetrieben hatte, wirft am Schluss des Buches die Frage auf, ob nicht vielleicht alles nur geträumt war.

Geschwindigkeit ist keine Hexerei, aber nicht jedem gegeben; wenn Freunde füreinander einstehen, kann nichts schiefgehen, auch wenn mal was schiefgeht: Die Steads haben ein warmherziges Bilderbuch geschaffen mit zeitlosen kolorierten Bleistiftzeichnungen, in denen es bei aller Sparsamkeit an Details einiges zu entdecken gibt, in einem Ton erzählt, dessen Gutmütigkeit und Milde bestens zur versponnenen Geschichte und ihrem leicht versteckten Witz passt.

"Herr Anton verpasst den Bus" ist eine gute Gelegenheit, den alten Tierpfleger und seine Freunde kennenzulernen. Den englischsprachigen Bilderbuchfreunden begegnet er hier ein zweites Mal: Eine erste Geschichte erzählt davon, wie Herr Anton - der im Original Amos McGee heißt - einmal krank war: nicht nur sein Zuhause, der Bus Nummer 5 und sein Arbeitsplatz, auch die Hilfsbereitschaft und die Lieblingsbeschäftigungen seiner Freunde kommen den Lesern bekannt vor. Und doch würde man sich auch dieses Buch in deutscher Übersetzung wünschen - nicht allein weil es verrät, warum die Schildkröte zum Trainieren den Zoo verlässt: Beim Wettrennen, heißt es dort, hat sie nie auch nur ein einziges Mal verloren.

Erin E. Stead, Philip C. Stead: "Herr Anton verpasst den Bus".

Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2023. 48 S., geb., 18,- Euro. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Fridtjof Küchemann kann sich in aller Ruhe auf das Kinderbuch von Erin E. Stead und Philip C. Stead einlassen. Autor und Illustratorin geben den Tieren, die sich in der Geschichte um einen sehr müden Zoowärter und seine treuen Schützlinge ausnahmsweise mal um ihren Wärter kümmern. Diese verkehrte Welt wird von den Machern laut Küchemann geduldig in Szene gesetzt, wenns sein muss auch mal auf Doppel- und ausklappbaren "zeitlos kolorierten" Dreifachseiten. Versponnen, witzig und anrührend, findet Küchemann.

© Perlentaucher Medien GmbH