Herr Calvino ist jemand, der gerne lange Spaziergänge unternimmt und sich dabei existenziellen Herausforderungen stellt, wie z.B. eine Metallstange parallel zum Boden durch die Stadt zu tragen oder zehn Kilo Erde mit einem Teelöffel von einem Ort zum anderen zu befördern, um die Geduld zu trainieren. Er führt einen blinden Hund spazieren, er erfindet Fenstervorhänge zum Zuknöpfen, damit die Wirklichkeit nicht mehr etwas »zu jeder Zeit frei Verfügbares« sei, und er praktiziert allerlei Übungen, um seine besonderen technischen und metaphysischen Fähigkeiten zu vervollkommnen. Der sechste Band aus dem faszinierenden zehnteiligen Zyklus »Das Viertel« von Gonçalo M. Tavares ist - nach Büchern über die Herren Valéry, Henri, Brecht, Juarroz und Kraus - eine spielerische Hommage an den italienischen Autor Italo Calvino. In einer der Kürzestgeschichten beschließen Herr Calvino und Herr Duchamp, dass das unklare Spiel, das sie gerade gespielt haben, Regeln haben soll. Sie kommen überein, jeweils abwechselnd zehn Regeln vorzuschlagen, damit der Gewinner ermittelt werden kann. »Und jeder versuchte, es so auszulegen, dass er selbst, wenn auch im Nachhinein, Sieger wäre.«
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