Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.04.2003Yorkshire-Pudding und eine Handvoll Reis
Lernen kann einfach sein, wenn man Probleme so sinnfällig darstellt: Im Kapitel „Wie viel Wasser gibt es?” des opulenten Bandes „Kinder der Welt” zeigen Eimer, wie viel Wasser verbraucht wird: ein Eimer, wenn man zweimal am Tag beim Zähneputzen das Wasser laufen lässt. Neun Eimer für einmal Baden. Und ein einziger Eimer als Tagesration für viele Menschen auf der Welt. Unter der Überschrift „Wo leben die Menschen?” fragt eine simple Liste, was ein Zuhause ausmacht: Schutz vor Regen, stabile Wände, eine Toilette, genügend Platz – Selbstverständlichkeiten hierzulande, aber nicht für jene, die danach vorgestellt werden, für Slumbewohner, Obdachlose, Bewohner von Städten und Dörfern ohne Wasserhähne und Kanalisation. „Kinder der Welt”, das in Kooperation mit Unicef entstanden ist, hätte ein politisch sehr korrektes und sehr fades Buch werden können. Stattdessen erzählt es anschaulich und ohne auf die Tränendrüsen zu drücken davon, wie Kinder leben: von Kindersoldaten und Kinderarbeit, von Kriegskindern und Behinderten. Aber auch davon, wie ähnlich sich doch vieles ist: Fußbälle gibt es überall, Schulen (Fotos: Magnum) fast überall, und Eltern meistens auch.
ck
Kinder der Welt. Dorling Kindersley, Starnberg 2003. 130 Seiten, 14, 90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Lernen kann einfach sein, wenn man Probleme so sinnfällig darstellt: Im Kapitel „Wie viel Wasser gibt es?” des opulenten Bandes „Kinder der Welt” zeigen Eimer, wie viel Wasser verbraucht wird: ein Eimer, wenn man zweimal am Tag beim Zähneputzen das Wasser laufen lässt. Neun Eimer für einmal Baden. Und ein einziger Eimer als Tagesration für viele Menschen auf der Welt. Unter der Überschrift „Wo leben die Menschen?” fragt eine simple Liste, was ein Zuhause ausmacht: Schutz vor Regen, stabile Wände, eine Toilette, genügend Platz – Selbstverständlichkeiten hierzulande, aber nicht für jene, die danach vorgestellt werden, für Slumbewohner, Obdachlose, Bewohner von Städten und Dörfern ohne Wasserhähne und Kanalisation. „Kinder der Welt”, das in Kooperation mit Unicef entstanden ist, hätte ein politisch sehr korrektes und sehr fades Buch werden können. Stattdessen erzählt es anschaulich und ohne auf die Tränendrüsen zu drücken davon, wie Kinder leben: von Kindersoldaten und Kinderarbeit, von Kriegskindern und Behinderten. Aber auch davon, wie ähnlich sich doch vieles ist: Fußbälle gibt es überall, Schulen (Fotos: Magnum) fast überall, und Eltern meistens auch.
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Kinder der Welt. Dorling Kindersley, Starnberg 2003. 130 Seiten, 14, 90 Euro.
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