Herr Kramer hatte seiner Mutter vor langer Zeit ein Versprechen gegeben. Es war ein großes Versprechen und keiner der kleinen Finger Schwüre, wie er sie mit seinem Patenkind Thilde hatte. An seine Thilde schrieb Herr Kramer Briefe, die nur für sie bestimmt sein sollten. Herrn Kramer war nicht bewusst, dass er diese auch an sich selbst schrieb.An den kleinen Jungen, der er einst war.An den Heranwachsenden, der plötzlich nicht mehr von Münsterländer Platt, sondern von bayerischen Dialekten umgeben war.An den erwachsenen Herrn Kramer, der so etwas wie Liebeskummer fühlte.An den Kauz, der er geworden war.