Julien Offray de La Mettrie (1709-1751), Gottseibeiuns der französischen Frühaufklärung, lebte als Arzt, Sozialreformer und klandestiner Autor und Philosoph gleich mehrere Leben, ehe er von Diderot, Voltaire und dem halben intellektuellen Europa gehasst in Potsdam seinen berühmten Pastetentod starb. Was kann uns Herr Maschine, wie La Mettrie nach seinem berühmtesten Buch L Homme Machine genannt wurde, heute noch erzählen? Geboren in Saint-Malo, der Heimatstadt berüchtigter Piraten, ist auch La Mettrie ein Freibeuter auf literarischem wie philosophischem Gebiet, ungezähmt, kompromisslos und…mehr
Julien Offray de La Mettrie (1709-1751), Gottseibeiuns der französischen Frühaufklärung, lebte als Arzt, Sozialreformer und klandestiner Autor und Philosoph gleich mehrere Leben, ehe er von Diderot, Voltaire und dem halben intellektuellen Europa gehasst in Potsdam seinen berühmten Pastetentod starb. Was kann uns Herr Maschine, wie La Mettrie nach seinem berühmtesten Buch L Homme Machine genannt wurde, heute noch erzählen? Geboren in Saint-Malo, der Heimatstadt berüchtigter Piraten, ist auch La Mettrie ein Freibeuter auf literarischem wie philosophischem Gebiet, ungezähmt, kompromisslos und mutig als Mediziner ein Freund der Schwachen und Kritiker der Ärzteschaft, als Philosoph ein origineller Denker des Materialismus, der früh das Gewaltpotenzial aller Religionen anprangert und stattdessen ein epikureisches Ideal der Körperlichkeit propagiert. Verfolgt und verfemt muss er ins Exil, zuerst ins niederländische Leiden, später nach Preußen, wo er am Hof des Philosophenkönigs Friedrich II. Asyl findet, ehe ihn mit nur 42 Jahren ein Abendessen aus dem Leben reißt. Bernd Schuchter beschränkt sich aber nicht auf La Mettries erzählenswertes Leben, sondern entwirft ein breites Panorama des achtzehnten Jahrhunderts von der mechanischen Ente über den bücherverbrennenden Henker bis zur staatlichen Lotterie Frankreichs und über allem schwebt der aufklärerische Ruf: Übernimm Verantwortung für dein eigenes Leben!
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Autorenporträt
Bernd Schuchter, 1977 in Innsbruck geboren, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck, seit 2006 Verleger des Limbus Verlag, lebt mit seiner Familie in Innsbruck. Zahlreiche Stipendien und Preise, u. a. Förderpreis des Theodor Körner Fonds (2017). Zuletzt erschienen die Romane Link und Lerke (2013) und Föhntage (2014), der literarische Reiseführer Innsbruck abseits der Pfade (2015), der historische Essay Jacques Callot und die Erfindung des Individuums (2016) sowie die Gebrauchsanweisung für Tirol (2017). Seine Bücher wurden bisher ins Ukrainische, Polnische und Englische übersetzt. www.berndschuchter.at
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