Kaspar Tourel sitzt in einer dunklen Bootshütte und redet - um die Marder fernzuhalten, wie er behauptet. Tatsächlich aber will er, bedrängt von den Gerüchten in seinem Heimatdorf, seine vollständige Unschuld beweisen. Otto F. Walters zweiter Roman von 1962, in Peter von Matts"Kollektion"endlich wieder zugänglich, ist einer der wichtigsten Nachkriegsromane der Schweiz und die grandiose Geschichte eines schlitzohrigen, unrettbaren Hochstaplers.
Kaspar Tourel sitzt in einer dunklen Bootshütte und redet - um die Marder fernzuhalten, wie er behauptet. Tatsächlich aber will er, bedrängt von den Gerüchten in seinem Heimatdorf, seine vollständige Unschuld beweisen. Otto F. Walters zweiter Roman von 1962, in Peter von Matts"Kollektion"endlich wieder zugänglich, ist einer der wichtigsten Nachkriegsromane der Schweiz und die grandiose Geschichte eines schlitzohrigen, unrettbaren Hochstaplers.
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Autorenporträt
Otto F. Walter, 1928 in Aarau geboren, starb 1994 in Solothurn. Er leitete den väterlichen Walter Verlag in Olten, dann den Luchterhand Verlag in Neuwied, bevor er als Schriftsteller und Publizist in die Schweiz zurückkehrte. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Der Stumme (1959) und Zeit des Fasans (1988).
Otto F. Walter, 1928 in Aarau geboren, starb 1994 in Solothurn. Er leitete den väterlichen Walter Verlag in Olten, dann den Luchterhand Verlag in Neuwied, bevor er als Schriftsteller und Publizist in die Schweiz zurückkehrte.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Alexandra Stäheli begrüßt diese Neuausgabe von Otto F. Walters erstmals 1962 erschienenen Roman "Herr Tourel". Sie hofft, dass die von Peter von Matt betreute neue Edition den Autor wieder bekannter macht und den jüngeren Leser sowohl die politische als auch erzählskeptische Färbung dieses Autors zu Bewusstsein bringt. Wie sie berichtet, geht es in "Herr Tourel" um den Künstler Kaspar Tourel, der in sein Heimtdorf zurückkehrt und sich mit bösen Gerüchten konfrontiert sieht, gegen die er sich im alten Bootshaus hockend mit einer endlosen Verteidigungsrede wehrt. Der Roman entfaltet für Stäheli schon nach wenigen Seiten einen Sog, dem sie sich nicht entziehen kann. Tief beeindruckt hat sie vor allem, wie Walter im Rechtfertigungswahn Tourels immer wieder Details "so luzide aus einem gewöhnlichen Dorfalltag hervorstechen lässt, bis die Klarheit in Umnachtung kippt". Für Stähli ist das ein "Leseerlebnis von geradezu körperlicher Intensität".