»Herrschaft« und »Vereinbarung« - diese antithetischen Begriffe erlauben es, in der geschichtlichen und in der gegenwärtigen Welt der politischen Ordnungen eine elementare Unterscheidung zu treffen - sie erlauben es nicht nur, sie verlangen es. Lange hat man uns einreden wollen, alle bisherige Politik, alle Regierung sei Herrschaft von Menschen über Menschen. Hier wird die Wirklichkeit einer Alternative vorgestellt, welche die Geschichte des Okzidents nicht weniger deutlich durchzieht: die Ordnung, die auf der Vereinbarung von Menschen mit Menschen beruht. Den herrschaftlichen Systemen tritt…mehr
»Herrschaft« und »Vereinbarung« - diese antithetischen Begriffe erlauben es, in der geschichtlichen und in der gegenwärtigen Welt der politischen Ordnungen eine elementare Unterscheidung zu treffen - sie erlauben es nicht nur, sie verlangen es. Lange hat man uns einreden wollen, alle bisherige Politik, alle Regierung sei Herrschaft von Menschen über Menschen. Hier wird die Wirklichkeit einer Alternative vorgestellt, welche die Geschichte des Okzidents nicht weniger deutlich durchzieht: die Ordnung, die auf der Vereinbarung von Menschen mit Menschen beruht. Den herrschaftlichen Systemen tritt ein »herrschaftsfreies« gegenüber, das doch nicht aus Schwärmerei, sondern aus wirksamer bürgerlicher Vereinbarung hervorgeht. Der dritte Band der »Schriften« enthält eine Gruppe theoretischer und geistesgeschichtlicher Studien zu diesem Thema; darauf folgen Arbeiten, die eine besondere Instanz des Verfassungslebens, nämlich das Parlament, und eine besondere Figur der Vereinbarung, nämlich die Repräsentation, zum Gegenstand haben."
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Autorenporträt
Sternberger, DolfGeboren am 28.Juli 1907 in Wiesbaden, Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Kiel, Frankfurt am Main, Freiburg und Heidelberg, 1932 Promotion bei Paul Tillich. Von 1934 - 43 Redakteur der Frankfurter Zeitung, von 1945 - 1949 Herausgeber und Autor der Monatsschrift Die Wandlung, 1950 - 1958 Herausgeber der Zeitschrift Die Gegenwart. Von 1947 an Lehrauftrag an der Universität Heidelberg für politische Wissenschaft, ab 1962 bis zu seiner Emeritierung 1972 ordentlicher Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg. Dolf Sternberger gründete die Politische Vierteljahresschrift (PVS), die offizielle Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, deren Vorsitzender er von 1961 bis 1963 war. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goethe-Medaille, der Literatur-Preis der Bayerischen Akademie der schonen Künste, der Ernst-Bloch-Preis. Gestorben am 27. Juli 1989 in Frankfurt am Main.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Vorwort
Der alte Streit um den Ursprung der Herrschaft / Machiavelli's 'Principe' und der Begriff des Politischen / Herrschaft und Vereinbarung / Max Weber und die Demokratie / Das Parlament als historisches Lebewesen / Kritik der dogmatischen Theorie der Repräsentation / Edmund Burkes Verteidigung der Repräsentation gegen die Demokratie / Die Erfindung der Repräsentativen Demokratie / Eine Untersuchung von Thomas Paines Verfassungs-Ideen / Die Geburt der Assemblée Nationale / Opposition des Parlaments und Parlamentarische Opposition / Vorschlag und Wahl, Umriß einer allgemeinen Theorie
Der alte Streit um den Ursprung der Herrschaft / Machiavelli's 'Principe' und der Begriff des Politischen / Herrschaft und Vereinbarung / Max Weber und die Demokratie / Das Parlament als historisches Lebewesen / Kritik der dogmatischen Theorie der Repräsentation / Edmund Burkes Verteidigung der Repräsentation gegen die Demokratie / Die Erfindung der Repräsentativen Demokratie / Eine Untersuchung von Thomas Paines Verfassungs-Ideen / Die Geburt der Assemblée Nationale / Opposition des Parlaments und Parlamentarische Opposition / Vorschlag und Wahl, Umriß einer allgemeinen Theorie
Nachweise
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