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Die in diesem Band zusammengefassten Aufsätze von Haude und Wagner setzen ein zentrales Thema der Gesellschaftstheorie wieder auf die Tagesordnung, das von deren gegenwärtigen Protagonisten verdrängt, verdeckt oder zumindest entstellt wurde: Herrschaftslosigkeit als Resultat institutioneller Regelungen, die zumindest phasenweise den gesellschaftlichen Akteuren bewusst sind. Bereits das erste Kapitel formuliert die kritische Grundintention der Autoren: es geht um das Bloßlegen sozialwissenschaftlicher Anarchieverdrängung als "herrschaftsfroher Diskurse". Es geht um Überwindung der einseitigen…mehr

Produktbeschreibung
Die in diesem Band zusammengefassten Aufsätze von Haude und Wagner setzen ein zentrales Thema der Gesellschaftstheorie wieder auf die Tagesordnung, das von deren gegenwärtigen Protagonisten verdrängt, verdeckt oder zumindest entstellt wurde: Herrschaftslosigkeit als Resultat institutioneller Regelungen, die zumindest phasenweise den gesellschaftlichen Akteuren bewusst sind.
Bereits das erste Kapitel formuliert die kritische Grundintention der Autoren: es geht um das Bloßlegen sozialwissenschaftlicher Anarchieverdrängung als "herrschaftsfroher Diskurse". Es geht um Überwindung der einseitigen Polemik, die bereits von Platon kanonisiert wurde. (...)
Aus dem Vorwort.
Sind stabile herrschaftsfreie Gesellschaften denkbar? In den Sozialwissenschaften herrscht die Tendenz vor, "Regulierte Anarchien" entweder als vorpolitisch zu betrachten, oder ihnen eine verborgene Herrschaftlichkeit zu unterstellen. Mit beiden (ethnologischen bzw. historischen) Argumenten läßt sich die angebliche Unmöglichkeit von Herrschaftsabbau heute untermauern.
Die Beiträge des Bandes setzen sich kritisch mit dieser Auffassung auseinander und zeigen an Beispielen aus den Bereichen Verwandtschaftsstruktur, Architektur und Spiel sowie aus dem altisraelitischen Glaubenssystem: Gerade "primitive" Gesellschaften besaßen eine erstaunliche institutionelle Phantasie, um Herrschaftsfreiheit dauerhaft sicherzustellen.
Sie leisten damit einen bedeutenden Beitrag zur anthropologischen Begründung libertärer Theorie und Praxis und liefern ein notwendiges Gegengewicht zur derzeit vorherrschenden Lehre.
Die beiden Verfasser sind Kultursoziologen in Aachen und Dresden/Berlin.
"Die Aufsätze von Haude und Wagner sind ein bedeutender Beitrag zur Weiterentwicklung der vorliegenden Anarchie-Theorien. Damit wird ein Niveau erreicht, von dem aus drängende Probleme neu analysiert werden können."
(aus dem Vorwort von Christian Sigrist)