Anita wird in diesem Band äußerst übel mitgespielt. Ihr Beinahe-Tod ist nicht alles, vielmehr scheint sie gar nicht richtig aus dem Krankenhaus entlassen zu sein (oder auch auf eigene Verantwortung gegangen), schon landet sie wieder drin. Ohne die Vampirzeichen von Jean-Claude, dessen menschlicher
Diener sie ist, hätte sie das eine oder andere nicht überlebt, was ihr auch klar ist. Eine der…mehrAnita wird in diesem Band äußerst übel mitgespielt. Ihr Beinahe-Tod ist nicht alles, vielmehr scheint sie gar nicht richtig aus dem Krankenhaus entlassen zu sein (oder auch auf eigene Verantwortung gegangen), schon landet sie wieder drin. Ohne die Vampirzeichen von Jean-Claude, dessen menschlicher Diener sie ist, hätte sie das eine oder andere nicht überlebt, was ihr auch klar ist. Eine der wenigen Gelegenheiten, an denen sie dankbar für die Zeichen ist.
Edward, der bisher als vollkommen gefühlskalte Killermaschine dargestellt wurde, zeigt plötzlich Gefühle. War man in Göttin der Dunkelheit noch nicht sicher, ob Donna und ihre Kinder nur eine angenehme Tarnidentität für ihn sind, wird in Herrscher der Finsternis klar, dass er die Kinder tatsächlich liebt und für Donna zumindest etwas empfindet, das Liebe so nah ist, dass Anita einlenkt und sich nicht mehr zwischen die Beziehung stellt.
Sehr interessant war auch Olaf zu beobachten. Eigentlich ein Serienmörder, der auf Frauen spezialisiert ist, gehört er ebenfalls zu Edwards Team. Anfangs sieht er Anita nur als potentielles Opfer, das er dummerweise für die Dauer des Falles in Ruhe lassen muss. Je länger der Fall dauert und je blutiger alles abläuft, desto mehr steigt Anita in seiner Achtung, bis er sie schließlich als zweite Hälfte von sich selbst ansieht. Nicht sehr schmeichelhaft für Anita, jedoch äußerst spaßig zu lesen!
Grundsätzlich ist Herrscher der Finsternis der Band der Reihe mit der höchsten Leichenrate. Hier watet man wirklich knietief in Blut und Körperteilen. Und dies so detailreich und magenumdrehend, dass es für schwache Nerven nicht empfohlen werden kann und jedem Horrorfilm Konkurrenz macht. Stellenweise habe ich vorübergehend das Kopfkino abgeschaltet.
Was ich leider feststellen musste, waren kleine Hüpfer in der Logik der Story. Nicht alles war wirklich nachzuvollziehen. Sicher konnte ich darüber hinweg lesen, das eine oder andere war dennoch wie ein unangenehmes Kratzen im Hals, da man ja im Hinterkopf ein kleines "Aber..." hängen hat.
Die Spannung ist aber sehr hoch und auch die Anita der Anfangsbände ist hier wieder deutlich zusehen, so dass ich etwas enttäuscht bin im Ausblick auf die weiter folgenden Bände, die ich in Englisch bereits gelesen habe und in denen sich die Reihe immer mehr um Anita und ihre Männer und immer weniger um Anita und ihre Leichen dreht.