Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, Fachhochschule Münster, Veranstaltung: Ästhetik und Kommunikation, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die aktuellen Ergebnisse der Pisa- und Iglustudien haben den Reformdiskussionen um die Schule der Zukunft neue Impulse gegeben. Wer jedoch nach grundlegend neuen Konzepten sucht, wird sich schwer tun, denn alles scheint schon einmal da gewesen zu sein. Die Experten scheinen jedoch darin einig zu sein, dass die Bedingungen für Persönlichkeitsentwicklung und effektiveres Lernen in der zukünftigen Schulwirklichkeit dringend verbessert werden müssen. Wie dies jedoch nach dem Pisa-Schock durch immer wieder geforderte Qualitätssicherungsmaßnahmen in Form stärkerer Leistungsüberwachung geschehen soll, bleibt äußerst fraglich und ruft etablierte Reformpädagogen wie Hartmut von Hentig und Enja Riegel, die für deutlich weiter gehende Veränderungen plädieren, auf den Plan.Bei einer Vielzahl von Kritikern am heutigen Schulsystem wird immer wieder Klage geführt, dass Schule in der jetzigen Form zu wenig praxisnah sei und dass beim Lernstoff in der Regel der Lebenssinnzusammenhang fehle, was wiederum die Schülermotivation minimiere. Auch die Kommunikation werde durch den nach wie vor großen Anteil des Frontalunterrichts eher gehemmt als gefördert, und schließlich bleibe die Hauptaufgabe, Selbstbewusstsein und Persönlichkeit zu fördern, weit hinter dem Anspruch an die Leistungsfähigkeit der Schüler zurück.Untersuchungen, die sowohl an der Helene-Lange-Schule (HLS) in Wiesbaden als auch an der Laborschule Bielefeld durchgeführt wurden, belegen, dass ein höherer Anspruch an die Persönlichkeitsentwicklung, z. B. im Rahmen ästhetischer Bildung, trotz Reduzierung des Fachunterrichts nicht zu schlechteren Leistungen führen muss.Will man den Ergebnissen der Pisa-Studie an der Helene-Lange-Schule Glauben schenken, so könnte man die These aufstellen, dass es gerade mit diesem Bildungsschwerpunkt möglich war, unter den Gesamtschulen Testsieger zu werden.Was ist nun das Besondere an der Reformschule in Hessen, deren Schulleiterin, Enja Riegel, die provokante These aufstellt: "Theater macht gut in Mathe."?Bei genauerer Betrachtung der pädagogischen Arbeit fällt auf, dass die Herstellung von Öffentlichkeit eine besondere Rolle einnimmt und gezielt in der pädagogischen Praxis eingesetzt wird.Wie und mit welchem Erfolg dies bisher geschehen ist und wie es möglich war, dass diese Schule trotz einer Verminderung des Fachunterrichts um ein Drittel der Stundenzahl an die Spitze der deutschen Gesamtschulen vorstoßen konnte, sollen die Kernfragen dieser Arbeit sein.
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