Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Germanistik), Veranstaltung: Proseminar: Literaturpreise, Literaturpreisträger, Preisträgerliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: "Mittels der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit der Prosa zeichnet Herta Müller Landschaften der Heimatlosigkeit." Mit dieser knappen, aber treffenden Begründung bekam die rumäniendeutsche Autorin Herta Müller 2009 den Nobelpreis für Literatur für ihren Roman "Atemschaukel" verliehen.[...]Herta Müller, eigentlich bekannt als Regimekritikerin des rumänischen Diktators Nicolae Ceausescu, hat mit "Atemschaukel" ein Werk geschaffen, das sich als teilfiktionale Autobiografie beschreiben lassen kann, wobei diese Bezeichnung nicht ganz treffend ist.[...]Es handelt sich also um einen autodiegetischen Erzähler, den die Autorin Müller jedoch auf der Folie des Dichters Oskar Pastior geschaffen hat, mit dem sie, als sie beschloss, einen Roman über die Arbeitslager zu schreiben, Gespräche führte und seine Erlebnisse aufzeichnete. Insofern handelt es sich um seine Biografie - in Kombination mit dem autodiegetischen Erzähler Leopold Auberg, der sozusagen als Pastiors "Alter Ego" fungiert, könnte man durchaus von einer Autobiografie sprechen - jedoch aus der Feder Herta Müllers. Sie ist es, die den Roman verfasst hat, und zwar nicht nur auf der Basis der Gespräche mit Pastior, sondern auch mit anderen Gulag-Überlebenden.[...].Inwiefern ihre Arbeit mit Oskar Pastior und dessen Erleben Grundlage des Romans ist, ob man die wahren Erlebnisse Pastiors von Müllers Fiktion trennen kann und wie sich Müllers eigener Stil aufgrund ihrer Erlebnisse ausgeprägt hat, soll in einem ersten Schritt in dieser Arbeit geklärt werden. [...]In einem nächsten Schritt soll untersucht werden, wie sich die ihr eigene Sprache in "Atemschaukel" niederschlägt und welche werkimmanenten Besonderheiten auszumachen sind. Auf die zentralen Themen des Werkes und ihre Ausarbeitung soll dabei ein sich durchaus lohnender Blick geworfen werden und anschließend geklärt werden, was in der Begründung des Nobelpreiskomitees mit "Verdichtung" gemeint sein könnte und wo in Müllers Werk explizite Beispiele dafür zu finden sind. In einem letzten Kapitel soll noch darauf eingegangen werden, ob - ganz im Sinne des Testaments Alfred Nobels - der Literaturnobelpreis berechtigterweise an Herta Müller ging, da im Vermächtnis Nobels durchaus klar festgelegt worden war, welchen Autoren der Preis zukommen sollte. [...] Des Weiteren sollen auch nur deutsche Pressestimmen angeführt werden (Der Spiegel [ebenso Spiegel Online], Die Zeit, Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Rundschau).