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buecher-magazin.de - Rezension
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Gegensätze ziehen sich an: Louise, das blasse Geschöpf aus strengem Haus, arbeitet im Finanzamt. Ludovic, der attraktive Sohn liberaler Eltern, jobbt als Berater. Beide erstarren im Pariser Büroalltag, beide träumen vom großen Abenteuer. Sie nehmen ein Sabbatjahr, um auf der Jason ihrem eigenen "Goldenen Vlies" nachzujagen. Der Segeltörn führt über Patagonien nach Kapstadt. Am Ende lockt die "verbotene" Insel Stromness, sie steht unter strengem Naturschutz. Während die Verwegenen das Eiland erkunden, reißt ein Sturm ihre Jason fort. Was es bedeutet, der Natur hilflos ausgesetzt zu sein, weiß die Autorin nur zu gut: Sie hat als erste Frau allein die Welt umsegelt. Nun setzt sie ihre Romanhelden extremen Erfahrungen aus. Stromness ist unbewohnt, die Walfangstation aufgelassen, der Forschungsstützpunkt unauffindbar. Hunger und Kälte, Vorwürfe, Verzweiflung und körperlicher Verfall untergraben die Liebe, die Menschenwürde der Gestrandeten. Der Traum von Freiheit verkehrt sich in einen Alb, angesichts dessen das alte Pariser Leben als verlorenes Paradies erscheint. Als Ludovic aufgibt, erwacht in Louise ein "animalischer Egoismus". Ihre Rettung wird zum Medienspektakel, dem sie sich schließlich entzieht. Ihre Spuren verlieren sich auf einer schottischen Insel - im tiefen Schnee.

© BÜCHERmagazin, Ingeborg Waldinger (wal)
»Isabelle Autissier wirft die Frage auf, was von uns bleibt, wenn uns Hunger und Kälte regieren und jeder Tag den Tod bringen kann.« Buchjournal extra