Lynn lebt mit ihren Eltern am Stechlinsee und fühlt sich dort sehr wohl – sie liebt das Wasser und den See. Kurz vor den Sommerferien beginnen regelmäßige Alpträume, und kaum haben die Ferien begonnen, muss sie sich mit Wesen auseinandersetzen, die sie bisher im Reich der Mythologie wähnte – doch
sie lernt auch viel über sich selbst.
Der Roman ist ganz klar ein Jugendbuch, nicht nur wegen der…mehrLynn lebt mit ihren Eltern am Stechlinsee und fühlt sich dort sehr wohl – sie liebt das Wasser und den See. Kurz vor den Sommerferien beginnen regelmäßige Alpträume, und kaum haben die Ferien begonnen, muss sie sich mit Wesen auseinandersetzen, die sie bisher im Reich der Mythologie wähnte – doch sie lernt auch viel über sich selbst.
Der Roman ist ganz klar ein Jugendbuch, nicht nur wegen der jugendlichen Protagonstin, auch die Geschichte selbst wird vor allem diese Zielgruppe ansprechen. Doch auch ältere Leser, die gerne in den Jugendbuchsektor hineinschnuppern, wie ich, können sich gut unterhalten fühlen. Mich hat vor allem der Fantasy-/Mythologieanteil angesprochen, außerdem habe ich von Juliane Seidel schon andere Romane gelesen, die mir gefallen haben. Und, um es vorweg zu nehmen: Am Ende fühlte ich mich gut unterhalten.
Die Geschichte ist sehr spannend, und auch ziemlich gruselig, wofür vor allem Niamh, die Antagonistin, sorgt. Gegen ihre bösartigen Motive kommt niemand an, der Hintergrund, den man im Laufe des Romans erfährt, ist zwar durchaus nachvollziehbar, doch Niamh hat sich so hineingesteigert, dass davon im Grunde kaum etwas geblieben ist außer Bösartigkeit.
Lynn, die Protagonistin, ist in meinem Augen ein eher schwieriger Charakter, aber sie steckt altersgemäß auch noch in der Pubertät. Ich konnte nicht jede ihrer Emotionen nachempfinden, konnte sie aber dennoch meist verstehen. Was ich dagegen nicht verstehen kann, ist, warum man Lynn nicht frühzeitig vorbereitet hat, denn die Situation hätte sie nicht überrumpeln müssen.
Lynn hat einen kleinen Otter, der im Roman eine wichtige Rolle spielt. Die Autorin ist selbst ein Otterfan, und hat im Anhang des Romans noch einiges über Otter zusagen. Gut gefallen hat mir, dass ein Teil des Erlöses des Romans an den Otterschutz geht.
Neben den beiden oben genannten Charakteren spielt Daja eine große Rolle. Sie ist kein Mensch und spielt zunächst auch kaum eine Rolle. Erst später tritt sie mit Wucht in Lynns Leben. Daja blieb mir ein bisschen zu blass, ich konnte sie nicht so recht fassen, was gerade wegen ihrer Herkunft schade ist. Weitere Charaktere bleiben Nebenrollen und sind wenig ausgearbeitet – müssen sie aber auch nicht.
Wie meistens hätte der Roman wegen mir komplett ohne Liebesgeschichte auskommen können, das hätte in meinen Augen auch durchaus funktionieren können. Mich hat sie eher gestört, und ich konnte die Gefühle nicht so recht nachvollziehen. Ich denke aber, dass die Zielgruppe sie gut finden wird. Wer die Autorin kennt, wird sich auch nicht wundern, dass es keine heterosexuelle Beziehung ist. Ein bisschen schade ist, dass die Protagonistin sich Gedanken darüber machen muss, ob ihre Freundinnen das akzeptieren können, schöner hätte ich es gefunden, es einfach als normal hinzustellen, was es ja auch sein sollte.
Jugendlichen, aber auch älteren Lesern, die Fantasyromane mögen, die auch gruselig sein dürfen, kann ich den Roman empfehlen und vergebe 4 Sterne.