Keine andere Landschaft der Schweiz ist in dem Mass wie das Emmental kollektive Projektionsfläche für das, was man Idyll nennt: Magische Landschaften, die noch heute aussehen wie zu Gotthelfs Zeiten, eine bäuerliche Bevölkerung, die den berühmtesten Käse der Welt herstellt und in prächtigen Höfen mit weiten Dächern und Geranien vor den Fenstern lebt, ein wenig wortkarg und misstrauisch dem Rest der Welt gegenüber. Eine Ur-Schweiz? Auch seine Bewohner selbst zelebrieren diese alten Werte und Bilder weiterhin gern, während heute das Emmental gleichzeitig ins Abseits zu geraten droht, gesellschaftlich, kulturell, wirtschaftlich. Ist das Emmental mehr als ein Gerücht? Dieser Frage gehen einerseits Emmentalerinnen und Emmentaler nach, indem sie von sich selbst erzählen, während Bernhard Giger und Bänz Friedli den Mythos von aussen betrachten. Fotografien von Ernst Hiltbrunner bis Paul Senn geben dem Buch eine historische Tiefendimension. Das Emmental, wie es wirklich ist.