"Als der Stromstoß sich seine kaltblaue Bahn zu mir suchte, als die negative Ladung sich aus den Wolken zur Erde und die positive Entladung von der Erde zurück zu den Wolken schoß, als die Luft, die sich plötzlich ausdehnte und zusammenzog, ein rollendes Getöse hervorbrachte, das ich nicht hören konnte, weil ich bereits tot war, machte ich einen Spaziergang." So beginnt Gretel Ehrlichs Bericht über einen Blitzschlag, der ihren Körper trifft. Erst als sie auf einem Felsen aufschlägt, erlangt sie das Bewußtsein wieder - und überlebt. In dieser Chronik ihrer einzigartigen Erfahrung und der körperlichen und psychischen Folgen versucht die Autorin mit zunehmender Wießbegier zu ergründen, was genau passierte, als der Blitz sie traf. In die Erzählung ihrer sehr langsamen Genesung fließt eine mehrfache Prüfung ihres Herzens ein: auf medizinischer, religiöser und kultureller Ebene.