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Was Liebe noch sagen soll: das ist ein Thema ihres Gedichtbandes "Herzdame Knochensammler". Selten schön und seltsam ergreifend erzählen Annett Gröschners Gedichte von der unveränderlich unendlichen Liebe, von lebensgefährlicher Krankheit und Tod, von Freundschaft und Intimität, von Historie und Einsamkeit. Die Umtriebenheit disharmonischer Einfallsschübe unterbricht immer wieder ein lyrisches Sprechen, das sich introvertiert von der Welt abgrenzen will und doch von ihr, natürlich, in die Pflicht genommen wird.

Produktbeschreibung
Was Liebe noch sagen soll: das ist ein Thema ihres Gedichtbandes "Herzdame Knochensammler". Selten schön und seltsam ergreifend erzählen Annett Gröschners Gedichte von der unveränderlich unendlichen Liebe, von lebensgefährlicher Krankheit und Tod, von Freundschaft und Intimität, von Historie und Einsamkeit. Die Umtriebenheit disharmonischer Einfallsschübe unterbricht immer wieder ein lyrisches Sprechen, das sich introvertiert von der Welt abgrenzen will und doch von ihr, natürlich, in die Pflicht genommen wird.
Rezensionen
"Herzdame Knochensammler - was für ein Titel und was für eine intelligente Zumutung! Annett Gröschner und Tina Bara haben ein aufwendiges und schönes Buch zustande gebracht, in dem sie sich produktiv in die Quere kommen: Fotos und Texte kommentieren einander nur zur Hälfte. Die andere Hälfte beinhaltet: Souveränität. Annett Gröschners Geschichte ist die unveränderlich unendliche von Liebe, lebensgefährlicher Krankheit, Tod, Frauen, Freundschaft und Intimität, von Historie und Einsamkeit, denen mit den Fotos 'der Krieg angedroht' wird, die aber auch von ihnen gestützt und geborgen werden. Die Umtriebenheit disharmonischer Einfallsschübe unterbricht immer wieder ein lyrisches Sprechen, das sich introvertiert von der Welt abgrenzen will und doch von ihr, natürlich, in die Pflicht genommen wird. Was uns verbindet was trennt uns, heißt es, und eine Naht die sich auflöst wie Schwüre die platzen, wenn von der enttäuschten Nähe zu Männern, zu Freundinnen, von Hoffnungen die Rede ist. Da gibt es ein Kind, eine feste Bürde, den Spagat mit zerrissenen Sehnen zwischen Kunst und Muttersein, die Toten einer lastenden Vergangenheit und die ausgelöschte Heimat DDR. 'Kein Wort mir von Heimat, ein zu enger Schuh - dafür werden Wände benannt, gegen die ich jetzt treten darf'. Geschichtlicher Verlust und Gewinn bilden bei Annett Gröschner, der suchenden 'Madame Wurzellos', unterm Strich keine simple Plus-Minus-Rechnung. Hier wird die Ortlosigkeit eines Ichs mit kantenscharfen, eben treffsicheren Worten ins Bild geholt, ein Ich, das im neuen 'Germania' zum Überleben aufgerufen ist: das bin ich mit doppelt verbogenem Rückgrat, nun schwimm. Hart klingt das, aber wahrhaftig. Unvergessen sind dabei die nicht gelebten Träume vom 'Sprung von der Seite ins Becken' sozialistischer Regeln. Ihr Ich richtet sich nur scheinbar an der Oberfläche ein, ohne Gewißheit auf Zukunft, was ist ist jetzt. Morgen so weit wie gestern zu heute. Die andere Seite der Wahrheit ist ein Subjekt, beschrieben übermalt begraben, wie ich - eine der Metaphern für die Verwerfungen und Verformungen von Geschichte, wie es sicherer nicht gefunden werden kann. So wird, ganz en passant, Individuelles ins Allgemeine transformiert. Daneben und dazwischen erheben sich die Botschaften der Fotografien von Tina Bara wie Statuen voller endgültig anmutender Ruhe. Körper, besser noch Teile von Körpern, die sich kreuzen und schneiden, umschlingen und gegeneinander behaupten müssen, die einander einschließen und kein Außen zulassen. Eine kühle, nichts weniger als weichgezeichnete Erotik ist den Fotos eingeschrieben, eine herbe Schönheit, die nicht aus dem Ausgebildeten, sondern aus der Pose und dem Inhalt des Ausschnitts rührt: ein Stück Haut voller Narben, Poren wie als Eingänge zum Innen gedeutet. Damit korrespondiert auf der Sprach-, auf der Empfindungsebene die Liebe als Verwundung, ein 'schwarzes Segel', das vom Ich gesetzt wird, Da-stehn - wir beide - bloß da. 'Kein Mantel von Täuschung flattert zerrissen im Wind deines Worts - meine Haut - Sprachnarben am Herzglas; der Mund umschließt deine Wunden'. So tief, und das umfaßt Texte wie Bilder, ließ in letzter Zeit kaum jemand in sich hinein sehen. Annett Gröschner und Tina Bara, beide versuchen sie Haltungen zwischen Figuren Medea und Stella - und das macht nichts weniger als ein ganzes Leben aus. Hier verhungert keine Zeile, keine Seite Papier." (Anke Westphal)…mehr