Seit den Ivy Years Band 3 habe ich einen Narren an LGBTQ-New-Adult gefressen. Seitdem habe ich auch schon einiges an guten Büchern gelesen, 'Herzleuchten' gehört leider nicht dazu.
Die Kombination der beiden Protagonisten ist relativ typisch, einer ist sich seiner Homosexualität bewusst, steht zu
ihr und lebt sie offen aus, der andere jedoch glaubt nicht nur, heterosexuell zu sein, sondern ist…mehrSeit den Ivy Years Band 3 habe ich einen Narren an LGBTQ-New-Adult gefressen. Seitdem habe ich auch schon einiges an guten Büchern gelesen, 'Herzleuchten' gehört leider nicht dazu.
Die Kombination der beiden Protagonisten ist relativ typisch, einer ist sich seiner Homosexualität bewusst, steht zu ihr und lebt sie offen aus, der andere jedoch glaubt nicht nur, heterosexuell zu sein, sondern ist auch noch ein Schwulenhasser der übelsten Sorte. Wobei wir auch bereits den Punkt erreicht hätten, der mich dazu gebracht hat, das Buch abzubrechen.
Dass es meistens einen nicht geouteten Protagonisten gibt, ist eigentlich üblich, doch im Gegensatz zu Lukas sind diese meist nicht homophob, sondern haben lediglich einfach noch nicht in Betracht gezogen, dass sie schwul sein könnten. Lukas aber ist ein, tut mir leid, Arschloch vor dem Herrn. Schlimm genug, dass er Schwule offen beleidigt, sich über sie lustig macht, sie schikaniert und mobbt, doch er wird sogar handgreiflich, selbst jemandem gegenüber, der keine Anstalten macht, sich zu wehren. Dazu ständig und immer wieder die Beteuerungen, schwul zu sein sei krank und ekelhaft, die vermutlich verdeutlichen sollen, wie sehr er sich selbst davon zu überzeugen versucht, dass er nicht ebenfalls so ist.
Auch, wenn es vermutlich sogar die Realität einiger widerspiegelt, möchte ich kein Buch lesen, in dem so ein Mensch sein „Glück“ in etwas findet, was er von Klein auf verurteilt und als krank und nicht menschlich abstempelt. Ich möchte kein Buch mit einem durch und durch unsympathischen Protagonisten wie Lukas lesen, ich möchte nicht lesen, wie er seinen Love Interest hunderte Male fertig macht, bis sie dann doch irgendwann ihr Happy End miteinander kriegen. Einige würden jetzt vielleicht sagen: „So läuft es aber da draußen. Manche Personen sind verblendet und müssen erst den richtigen Weg für sich finden.“
Das mag alles sein, aber dafür bin ich zu kitschig. Es macht mir keine Freude, wenn jeder zweite Satz in Lukas' Gedankenrede sich damit beschäftigt, wie ekelhaft Schwule sind, das war für mich ermüdend und hat mich gleichzeitig genervt wie auch traurig gemacht.
Mein Fazit:
Wäre Lukas nicht so ein übertriebenes Arschloch, sondern ein normales, halbwegs erträgliches, würde ich ihm noch eine Chance geben. Aber leider ist er eins, daher habe ich dieses Buch nach einem Drittel abgebrochen.
1,5 von 5 Sternen vergebe ich.