Schon zu Cyranos Lebenszeiten (1619-1655) hatte die Schlagkraft seines Geistes ebensolche Berühmtheit erlangt wie die seines Degens. Diese Liebesbriefe (in amerikanischen Archiven entdeckt) zeigen hinter der Maske des Haudegens ein ganz anderes Gesicht. Den schönen Damen widmete Cyrano seine zärtlichsten Worte. Doch klingt hinter den lieblichen Tönen bittere Verzweiflung über den Fluch, der auf ihm lastete: Die Länge seiner Nase mag so manchen Annäherungsversuch vereitelt haben. Seine satirischen Briefe, mit denen er seine Zeitgenossen in Atem hielt, zeigen ihn dagegen als einen kompromißlosen Denker, der seine Gegner mit sprachlichen Feuerattacken und philosophischer Verve vernichten konnte. Ob man die Briefe aus historischem Interesse liest oder heimlich Inspiration für eigenes Werben sucht, sie besitzen bis heute eine Schönheit, die jeden für diesen modernen Denker und leidenschaftlichen Liebhaber einnimmt.