Niemand hat das deutschsprachige Theater der vergangenen sechzig Jahre so intensiv begleitet wie Karlheinz Braun. Von der Frankfurter »neuen bühne« mit ihren Uraufführungen von Günter Grass bis Nelly Sachs ging er 1959 in den Suhrkamp Verlag, wo er den Theaterverlag aufbaute: von Max Frisch, Peter Weiss und Martin Walser bis zu Martin Sperr und Peter Handke. Braun gehörte zu dem legendären Lektorat, das 1968 den Suhrkamp Verlag nach dem »Aufstand der Lektoren« verließ und den Verlag der Autoren gründete, der in den nächsten Jahrzehnten zur wichtigsten Adresse deutscher Theater- & Filmautoren werden sollte. »Herzstücke« erzählt diese Geschichte und damit die von über hundert Autoren wie Botho Strauß, Dea Loher, Heiner Müller, Rainer Werner Fassbinder, Thea Dorn, Wim Wenders & F. K. Waechter. Der Blick zurück eines leidenschaftlichen Theatermenschen auf ein Leben mit Autoren, ihre Erfolge und Niederlagen, und damit auch eine große Kulturgeschichte des deutschen Theaters und Films aus erster Hand.Karlheinz Braun über:Thomas Bernhard Bertolt Brecht Wolfgang Deichsel Hans Magnus Enzensberger Jenny Erpenbeck Rainer Werner Fassbinder Marieluise Fleißer Dario Fo Dieter Forte Max Frisch Günter Grass Peter Handke Nino Haratischwili Elke Heidenreich Wolfgang Hildesheimer Gert Jonke Heinar Kipphardt Ursula Krechel Fitzgerald Kusz Hartmut Lange Peter Lilienthal Dea Loher Gert Loschütz Heiner Müller Edgar Reitz Erika Runge Hansjörg Schneider Martin Sperr Botho Strauß F. K. Waechter Martin Walser Peter Weiss Wim Wenders Urs Widmer u.v.m.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.2019Herzschläge für das Theater
Karlheinz Brauns Erinnerungsbuch macht die deutsche Bühnen- und Kulturgeschichte von 1945 bis heute lebendig.
Im November des Jahres 1965 erhält Karlheinz Braun, damals Leiter der Theaterabteilung des Suhrkamp Verlags, das erste Theaterstück eines jungen Autors, über den er nicht viel weiß: Prosaautor, talentiert, Österreicher, eigenwillig. "Aber war das auch ein Autor für das Theater?"
Das Stück heißt "Die Jause" und gefällt Braun nicht besonders. Eine Komödie mit ungewöhnlichem Personal, als Versuch nicht uninteressant, aber noch nicht richtig durchgearbeitet, dabei verstörend und von "grotesker Niedertracht". Was tut ein Lektor in solch einem Fall, was würde er heute tun? Braun schreibt keinen höflichen Absagebrief, sondern ein ausführliches Gutachten. Er geht auf Thema, Personal, Aufbau, Sprache, Realismusbegriff und Symbolgebrauch des Stücks ein, lobt hier, tadelt dort, macht konkrete Vorschläge für eine Überarbeitung und stellt die Publikation einer neuen Fassung in der edition suhrkamp in Aussicht. Der junge Autor antwortet freundlich und kündigt großzügig an, er werde sich das Stück erneut vornehmen, irgendwann einmal, "wenn ich mit der Prosa genug habe, das Eine machen, wenn ich das Andere endgültig verabscheue. Ihre Gedanken zu meiner ,Jause' beschäftigen meinen Kopf auf anregende Weise."
Zwei Jahre später, im März 1967, hakt Braun nach: Was denn eigentlich mit der "Jause" sei? "In vierzehn Tagen", so die Antwort. Aus zwei Wochen werden sechs Monate. Am 28. Februar 1969, seinem letzten Arbeitstag im Suhrkamp Verlag, unterzeichnet Karlheinz Braun schließlich den Vertrag über die Uraufführung des Stücks am Deutschen Schauspielhaus, die dann am 29. Juni 1970 stattfindet. Da hatte Braun Suhrkamp bereits verlassen und den Verlag der Autoren mitbegründet, der das bei Suhrkamp vergeblich eingeforderte Mitbestimmungsmodell verwirklichen sollte. Rasch stoßen wichtige Dramatiker zum neuen Verlag, Tankred Dorst, Peter Handke, Urs Widmer und viele andere. Der junge Österreicher ist nicht darunter.
Die Forderungen der Achtundsechziger, ihr politisches Pathos, die Atmosphäre des Aufbruchs - all das interessiert ihn wenig. Die Möglichkeit, Suhrkamp ebenfalls zu verlassen, zieht er nicht einmal in Erwägung: "Durch Deutschland geht der Todernst, aber er ist lächerlich. Ich habe nicht die geringste Veranlassung, den Verlag, in welchem ich mich bis jetzt gegen die natürlichsten Widerstände habe immer durchsetzen können und auch in Zukunft durchsetzen werde, zu verlassen."
Der Adressat dieser Zeilen und ihres drohenden Untertons ist Siegfried Unseld, ihr Verfasser Thomas Bernhard. Die überarbeitete "Jause" geht unter dem neuen Titel "Ein Fest für Boris" in die Theatergeschichte ein. Von keinem anderen der vielen Dramen Bernhards, die noch folgen sollten, ist eine ähnlich umfassende Umarbeitung überliefert. Bernhard, so Brauns Resümee, hatte so lange an seinem ersten Drama gearbeitet, bis er sein dramatisches Verfahren, die Konstellationen seiner Figuren und vor allem ihre Sprache ein für allemal gefunden hatte. Anders gesagt: "Ein Fest für Boris" bildete das dramatische Muster, das Bernhard künftig nur noch abwandeln sollte, in "immer virtuoseren Variationen des Immergleichen".
Karlheinz Braun erzählt diese aufschlussreiche Episode auf drei Seiten seines Erinnerungsbuches "Herzstücke". Drei Seiten nur von siebenhundert, auf denen ein großer, oft faszinierender Teil der deutschen Theater-, Verlags- und Kulturgeschichte nach 1945 lebendig wird, in einer knappen, hochverdichteten und dabei stets angenehm zu lesenden Darstellung fern jeder Geschwätzigkeit. Braun versteht sich auf eine skizzenhafte, ökonomische und gleichwohl detailgesättigte Erzählweise, die es dem Leser erlaubt, dieses in lockerer Chronologie aufgebaute Buch an jeder beliebigen Stelle aufzuschlagen. Die Aussichten, sich festzulesen, dürften fast immer sehr gut sein.
Aber man sollte den Anfang nicht überschlagen: acht Seiten für die ersten beiden Lebensjahrzehnte. Herkunft, Elternhaus, Geburt in Frankfurt 1932, Schulzeit, erste Kino- und Theaterbesuche, Luftangriffe, Erinnerungen an prägende Lehrer, Abscheu vor der Hitlerjugend, dann, nach dem Ende des Krieges, die erste eigene Theaterarbeit, einstudiert mit einer Laienspielschar, aufgeführt in einer Kirche in einer hessischen Kleinstadt. Titel und Autor sind vergessen, aber dass es ein Heimkehrer-Drama war, blieb im Gedächtnis.
Das mag Zufall gewesen sein, aber bis heute fragt Karlheinz Braun danach, was das Theater zur Situation seiner Zeit zu sagen hat, er fragt nach Aktualität und Gegenwartsbezug, und bis heute fragt er stets auch nach der Wirkung des Theaters auf den Zuschauer, die er mit vierzehn, fünfzehn zum ersten Mal wahrnahm: "Langsam, Schritt für Schritt, die schweren Stiefel knallten auf dem Steinboden, so schritt der Heimkehrer durch den Mittelgang der Kirche bis vorne zum Altar - und die Gemeinde atmete schwer, schluchzte und heulte, und das alles, ohne dass bisher ein einziges Wort gefallen war . . . Ich staunte, dass und wie man mit Theater die Menschen zum Fühlen und vielleicht auch zum Denken verführen kann."
Bevor er als Erster in der Familie ein Studium aufnimmt, geht Braun für ein Jahr nach Paris, liest Racine, hospitiert bei Jean-Louis Barrault und stößt nach seiner Rückkehr nach Deutschland in Frankfurt zur "neuen bühne", dem Studententheater der Universität. Er führt Regie, versucht sich als Schauspieler (nur kurz) und auch als Tänzer (noch kürzer), lernt Walter Höllerer kennen, den großen Impulsgeber der jungen deutschen Literatur, der ihm das Stück eines jungen Danziger anbietet. Also inszeniert Braun am Frankfurter Studententheater die Uraufführung von "Hochwasser", dem ersten Theaterstück des jungen Günter Grass. Zur Premiere am 20. Januar 1957 reist der Autor an und mit ihm die gesamte überregionale Presse.
So geht es weiter. "Herzstücke" ist eine Autobiographie in Form einer Theatergeschichte. Ihren Untertitel - "Leben mit Autoren" - trägt sie mit größtmöglichem Recht. Unmöglich, alle Autorennamen aufzuzählen, nicht einmal die wichtigen. Braun streut Porträts ein, von Frisch, Martin Sperr, Handke, Botho Strauß, Rainer Werner Fassbinder, Heiner Müller und anderen. Er erzählt von Walter Boehlich, Klaus Reichert und den anderen Mitstreitern des legendären "Lektorenaufstands" bei Suhrkamp, der zur Gründung des Verlags der Autoren führte. Das fünfzigjährige Bestehen wurde soeben gefeiert - im Schauspiel Frankfurt. Braun beschwört zahllose Premieren herauf, Konflikte und Konstellationen, erinnert an die allzu kurze Ära der Frankfurter "experimenta", die er zusammen mit Peter Iden zu einem wichtigen Forum des zeitgenössischen Theaters machte, und skizziert die Umbrüche und Veränderungen in der Theaterwelt wie in der Verlagsbranche, wo Drehbücher sowie Film- und Fernsehrechte ökonomisch immer wichtiger wurden.
Dazwischen, locker eingestreut: immer wieder Reflexionen, Nachrichten aus dem Verlag, einige "selbstverständliche Sätze zum Theater" aus dem Jahr 1978 und eine "Brandrede" wider die Vertreibung der Autoren von den postdramatischen Bühnen. Zu sagen, Karlheinz Braun habe sich sein Leben lang eingemischt, wäre eine Untertreibung. Er war stets mittendrin. Er könnte nirgendwo anders sein. Er ist selbst ein Stück vom Herzen des Theaters.
HUBERT SPIEGEL
Karlheinz Braun:
"Herzstücke".
Leben mit Autoren.
Schöffling & Co. Verlag, Frankfurt am Main 2019. 680 S., geb., 32,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Karlheinz Brauns Erinnerungsbuch macht die deutsche Bühnen- und Kulturgeschichte von 1945 bis heute lebendig.
Im November des Jahres 1965 erhält Karlheinz Braun, damals Leiter der Theaterabteilung des Suhrkamp Verlags, das erste Theaterstück eines jungen Autors, über den er nicht viel weiß: Prosaautor, talentiert, Österreicher, eigenwillig. "Aber war das auch ein Autor für das Theater?"
Das Stück heißt "Die Jause" und gefällt Braun nicht besonders. Eine Komödie mit ungewöhnlichem Personal, als Versuch nicht uninteressant, aber noch nicht richtig durchgearbeitet, dabei verstörend und von "grotesker Niedertracht". Was tut ein Lektor in solch einem Fall, was würde er heute tun? Braun schreibt keinen höflichen Absagebrief, sondern ein ausführliches Gutachten. Er geht auf Thema, Personal, Aufbau, Sprache, Realismusbegriff und Symbolgebrauch des Stücks ein, lobt hier, tadelt dort, macht konkrete Vorschläge für eine Überarbeitung und stellt die Publikation einer neuen Fassung in der edition suhrkamp in Aussicht. Der junge Autor antwortet freundlich und kündigt großzügig an, er werde sich das Stück erneut vornehmen, irgendwann einmal, "wenn ich mit der Prosa genug habe, das Eine machen, wenn ich das Andere endgültig verabscheue. Ihre Gedanken zu meiner ,Jause' beschäftigen meinen Kopf auf anregende Weise."
Zwei Jahre später, im März 1967, hakt Braun nach: Was denn eigentlich mit der "Jause" sei? "In vierzehn Tagen", so die Antwort. Aus zwei Wochen werden sechs Monate. Am 28. Februar 1969, seinem letzten Arbeitstag im Suhrkamp Verlag, unterzeichnet Karlheinz Braun schließlich den Vertrag über die Uraufführung des Stücks am Deutschen Schauspielhaus, die dann am 29. Juni 1970 stattfindet. Da hatte Braun Suhrkamp bereits verlassen und den Verlag der Autoren mitbegründet, der das bei Suhrkamp vergeblich eingeforderte Mitbestimmungsmodell verwirklichen sollte. Rasch stoßen wichtige Dramatiker zum neuen Verlag, Tankred Dorst, Peter Handke, Urs Widmer und viele andere. Der junge Österreicher ist nicht darunter.
Die Forderungen der Achtundsechziger, ihr politisches Pathos, die Atmosphäre des Aufbruchs - all das interessiert ihn wenig. Die Möglichkeit, Suhrkamp ebenfalls zu verlassen, zieht er nicht einmal in Erwägung: "Durch Deutschland geht der Todernst, aber er ist lächerlich. Ich habe nicht die geringste Veranlassung, den Verlag, in welchem ich mich bis jetzt gegen die natürlichsten Widerstände habe immer durchsetzen können und auch in Zukunft durchsetzen werde, zu verlassen."
Der Adressat dieser Zeilen und ihres drohenden Untertons ist Siegfried Unseld, ihr Verfasser Thomas Bernhard. Die überarbeitete "Jause" geht unter dem neuen Titel "Ein Fest für Boris" in die Theatergeschichte ein. Von keinem anderen der vielen Dramen Bernhards, die noch folgen sollten, ist eine ähnlich umfassende Umarbeitung überliefert. Bernhard, so Brauns Resümee, hatte so lange an seinem ersten Drama gearbeitet, bis er sein dramatisches Verfahren, die Konstellationen seiner Figuren und vor allem ihre Sprache ein für allemal gefunden hatte. Anders gesagt: "Ein Fest für Boris" bildete das dramatische Muster, das Bernhard künftig nur noch abwandeln sollte, in "immer virtuoseren Variationen des Immergleichen".
Karlheinz Braun erzählt diese aufschlussreiche Episode auf drei Seiten seines Erinnerungsbuches "Herzstücke". Drei Seiten nur von siebenhundert, auf denen ein großer, oft faszinierender Teil der deutschen Theater-, Verlags- und Kulturgeschichte nach 1945 lebendig wird, in einer knappen, hochverdichteten und dabei stets angenehm zu lesenden Darstellung fern jeder Geschwätzigkeit. Braun versteht sich auf eine skizzenhafte, ökonomische und gleichwohl detailgesättigte Erzählweise, die es dem Leser erlaubt, dieses in lockerer Chronologie aufgebaute Buch an jeder beliebigen Stelle aufzuschlagen. Die Aussichten, sich festzulesen, dürften fast immer sehr gut sein.
Aber man sollte den Anfang nicht überschlagen: acht Seiten für die ersten beiden Lebensjahrzehnte. Herkunft, Elternhaus, Geburt in Frankfurt 1932, Schulzeit, erste Kino- und Theaterbesuche, Luftangriffe, Erinnerungen an prägende Lehrer, Abscheu vor der Hitlerjugend, dann, nach dem Ende des Krieges, die erste eigene Theaterarbeit, einstudiert mit einer Laienspielschar, aufgeführt in einer Kirche in einer hessischen Kleinstadt. Titel und Autor sind vergessen, aber dass es ein Heimkehrer-Drama war, blieb im Gedächtnis.
Das mag Zufall gewesen sein, aber bis heute fragt Karlheinz Braun danach, was das Theater zur Situation seiner Zeit zu sagen hat, er fragt nach Aktualität und Gegenwartsbezug, und bis heute fragt er stets auch nach der Wirkung des Theaters auf den Zuschauer, die er mit vierzehn, fünfzehn zum ersten Mal wahrnahm: "Langsam, Schritt für Schritt, die schweren Stiefel knallten auf dem Steinboden, so schritt der Heimkehrer durch den Mittelgang der Kirche bis vorne zum Altar - und die Gemeinde atmete schwer, schluchzte und heulte, und das alles, ohne dass bisher ein einziges Wort gefallen war . . . Ich staunte, dass und wie man mit Theater die Menschen zum Fühlen und vielleicht auch zum Denken verführen kann."
Bevor er als Erster in der Familie ein Studium aufnimmt, geht Braun für ein Jahr nach Paris, liest Racine, hospitiert bei Jean-Louis Barrault und stößt nach seiner Rückkehr nach Deutschland in Frankfurt zur "neuen bühne", dem Studententheater der Universität. Er führt Regie, versucht sich als Schauspieler (nur kurz) und auch als Tänzer (noch kürzer), lernt Walter Höllerer kennen, den großen Impulsgeber der jungen deutschen Literatur, der ihm das Stück eines jungen Danziger anbietet. Also inszeniert Braun am Frankfurter Studententheater die Uraufführung von "Hochwasser", dem ersten Theaterstück des jungen Günter Grass. Zur Premiere am 20. Januar 1957 reist der Autor an und mit ihm die gesamte überregionale Presse.
So geht es weiter. "Herzstücke" ist eine Autobiographie in Form einer Theatergeschichte. Ihren Untertitel - "Leben mit Autoren" - trägt sie mit größtmöglichem Recht. Unmöglich, alle Autorennamen aufzuzählen, nicht einmal die wichtigen. Braun streut Porträts ein, von Frisch, Martin Sperr, Handke, Botho Strauß, Rainer Werner Fassbinder, Heiner Müller und anderen. Er erzählt von Walter Boehlich, Klaus Reichert und den anderen Mitstreitern des legendären "Lektorenaufstands" bei Suhrkamp, der zur Gründung des Verlags der Autoren führte. Das fünfzigjährige Bestehen wurde soeben gefeiert - im Schauspiel Frankfurt. Braun beschwört zahllose Premieren herauf, Konflikte und Konstellationen, erinnert an die allzu kurze Ära der Frankfurter "experimenta", die er zusammen mit Peter Iden zu einem wichtigen Forum des zeitgenössischen Theaters machte, und skizziert die Umbrüche und Veränderungen in der Theaterwelt wie in der Verlagsbranche, wo Drehbücher sowie Film- und Fernsehrechte ökonomisch immer wichtiger wurden.
Dazwischen, locker eingestreut: immer wieder Reflexionen, Nachrichten aus dem Verlag, einige "selbstverständliche Sätze zum Theater" aus dem Jahr 1978 und eine "Brandrede" wider die Vertreibung der Autoren von den postdramatischen Bühnen. Zu sagen, Karlheinz Braun habe sich sein Leben lang eingemischt, wäre eine Untertreibung. Er war stets mittendrin. Er könnte nirgendwo anders sein. Er ist selbst ein Stück vom Herzen des Theaters.
HUBERT SPIEGEL
Karlheinz Braun:
"Herzstücke".
Leben mit Autoren.
Schöffling & Co. Verlag, Frankfurt am Main 2019. 680 S., geb., 32,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main