Wird wirklich alles immer schneller? Ist das Leben des modernen Menschen Anfang des 21. Jahrhunderts wirklich nur von der Erfahrung unaufhaltsamer Beschleunigung beherrscht? - Von wegen! In Hessen jedenfalls nicht, in Hessen war schon immer alles anders. Bereits der Volksstamm der Chatten, auf den die Hessen historisch zurückzuführen sind, winkte ab, als die Völker sich Anfang des 1. Jahrtausends n.Chr. in Bewegung setzten. Seitdem haben sich hier immer Menschen gefunden, die besinnungslosem Vorwärtsdrang die Kunst der Verzögerung entgegensetzten. So haben sie Produkte, Kunstwerke und Räume geschaffen, in denen die Muße wirkt. Die "Aale Worscht", Nordhessens Fleischspezialität Nr. 1, konnte nur entstehen, weil man sich eben Zeit für einen langsamen Reifeprozess nahm. Listigerweise ließ man in und um das Kurörtchen Bad Endbach herum Industrialisierung und technischen Fortschritt tatenlos an sich vorüberziehen und kann dafür heute stolz auf ein Stück Deutschland im Urzustand verweisen. "Hessen langsam - Orte Gedehnter Zeit" führt zu rund dreißig solcher Stationen in der hessischen Geschichte und Gegenwart, an denen das Ausscheren aus der Beschleunigungsspur des Zivilisationsprozesses sich als Gewinn für Individuum und Gesellschaft herausgestellt hat.
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