Dietrich Faber kennt man, wenn man aus Gießen und Umgebung kommt. Selbst die Oma sagt „Ei, der war aach schoo bei uns in de Kirch in Dabringe“. Spätestens dann wird einem klar, ok den muss man mal lesen. Wenn ihn selbst die Oma kennt und der eigene Onkel, dann sollte man langsam mal die
Bildungslücke auffüllen, auch wenn man den Autoren sehr wohl als Teil des Duos FaberhaftGuth kennt.
So kam…mehrDietrich Faber kennt man, wenn man aus Gießen und Umgebung kommt. Selbst die Oma sagt „Ei, der war aach schoo bei uns in de Kirch in Dabringe“. Spätestens dann wird einem klar, ok den muss man mal lesen. Wenn ihn selbst die Oma kennt und der eigene Onkel, dann sollte man langsam mal die Bildungslücke auffüllen, auch wenn man den Autoren sehr wohl als Teil des Duos FaberhaftGuth kennt.
So kam das Buch gerade mal wieder zur rechten Zeit. Dann das Thema, es könnte aktueller nun wirklich nicht sein. Gut, die Partei Hessen zuerst, oder wie meine Oma sagen würde: Hesse erscht – so viel Zeit muss sein – gibt es noch nicht, aber in der Zeit einer AfD, warum sollte es da nicht auch eine Art AfH (Alternative für Hessen) geben die sich halt Hessen zuerst nennt. Sie könnte sich genauso gut Bayern zuerst oder Sachsen zuerst nennen, dies ist nun wirklich egal! Es könnte jedes Bundesland sein. Somit war es für mich einfach ein Muss, das Buch zu lesen.
Der Nachbar und Freund von Henning Bröhmann, dem ex-Polizisten aus dem Vogelsberg, ist einer der führenden Köpfe dieser „Partei“. Tja, das erinnerst schon stark an die Realität, denn fast jeder hat momentan zumindest einen im Bekanntenkreis, der sagt das die AfD ja so toll sei - und nein, sie ist nicht toll! Ganz im Gegenteil, obwohl es momentan doch einige glauben
Als der Bürgermeister des Ortes tot aufgefunden wird, ist das Geschrei groß ist. Es wird vermutet, dass dies die Flüchtlinge im Heim waren - vollkommen klar und leider gang und gäbe.
Dass man gelegentlich in die Gedankenwelt eines Hessen, mit den Hochs und Tiefs, hineingeführt wird, ist klar. Es ist nun mal ein Hessenkrimi. Dass mir der Dialekt des Buches nicht schwer fällt, ist auch klar, da ich ja aus besagtem Bundesland komme - und dann auch noch vom Dorf. Wenn man die Wanderung am Anfang des Buches anschaut und den Gasthof, welcher dort beschrieben wird, ja, dies kann einem wirklich noch passieren, vor allem im Vogelsberg. Aber, und dies ist mir wirklich wichtig, man kann in solchen Gaststätten verdammt gut essen und man wird immer satt.
Auch wenn wir Hessen vielleicht etwas stoffelig daherkommen, so haben die meisten doch das Herz am rechten Fleck. Jetzt komme ich dann mal zu meinem Fazit, Henning Bröhmann, der Ex-Kommissar, stolpert mehr oder weniger in den Fall hinein. Er merkt einfach, dass da etwas nicht stimmt. Seine ehemaligen Kollegen glauben es ihm nicht. Als Leser muss sich gelegentlich das Lachen ein wenig verkneifen. Man erkennt sich und seine Umgebung durchaus wieder und bekommt auch gelegentlich den Eulenspiegel vorgehalten.
Dietrich Faber schafft es, ein ernstes Thema amüsant zu verpacken, mit einigen lustigen Personen, die man einfach gernhaben muss. Und es ist irgendwie schade, dass doch einige Personen in der Geschichte sterben. Da sehe ich ein kleines Manko in der Story und zwar hatte ich im letzten Drittel des Buches das Gefühl, er muss nun die Geschichte so biegen, dass es passt. Ich hätte es besser gefunden, wenn er diese Kurve schon etwas früher im Buch bereits angeschnitten hätte. Aber wichtig finde ich, wie deutlich er die einfache Masche beschreibt, mit der Populisten arbeiten. Wie sie Ängste schüren, wo eigentlich noch keine Ängste sein sollten, da es keine Vernünftigen Gründe gibt. Und dies schafft er einfach klasse, mit einem Augenzwinkern und einem lachenden Menschen, der dann vielleicht eher mal darüber nachdenkt, da man doch den Spiegel vor die Nase gehalten bekommt. Genau dies finde ich enorm wichtig und gut. Ich werde auf alle Fälle darauf achten, was Dietrich Faber als nächstes anpackt.