Lesen, grinsen, nachdenken, schlucken, nochmal lesen - so gestaltet sich die Lektüre von Isabella Krainers Gedichten. Weil sie mit punktgenauem Sprachgefühl Wortteile, Wörter, Redewendungen, Anspielungen platziert. Weil die Texte auf den ersten Blick simpel erscheinen, aber inhaltliche Abgründe bereit halten. Weil sie mehrere Ebenen verzahnt, die sich erst nach und nach eröffnen.Aus kompromisslos feministischer Perspektive erleben wir Aspekte des weiblichen Lebens, bekommen geschmeidig aufgeblättert, wie scheinheilig die österreichische Doppelmoral definiert, was für Frauen »normal« ist - und wie schnell »a luada« diese Grenze überschritten hat; wir lesen von Gewalt, Femizid und ungeheurer Tristesse. Aber diese Frauen sind Wölfinnen, Schwestern, sie genießen und lachen, sind ungehorsam und trotzig und wissen, dass ein Nein! »schon ein sprengsatz« ist - wie gut!