ES GIBT SIE NICHT, also nicht wirklich, so heißt es, wenn man das Gespräch auf Hexen bringt. Bestenfalls werden Frauen so genannt, die einem - so oder so - nicht ganz geheuer scheinen. Dieses So-oder-so will sagen, dass man angezogen, wie abgestoßen sein mag. Jedenfalls sind Begriffe wie Hexen, Hexerei oder Hexenkunst mit erheblichen Vorbehalten belegt, die von ängstlich machend bis widerlich reichen ... oder aber mit Faszination einhergehen. Zu bestimmten Zeiten genügte bereits ein winziger Hinweis, oft nur das Wörtchen HEXEREI, um Todesurteile zu fällen. Das heißt, so rasch wie möglich wollte man solch übles Geschmeiß loswerden. Diese Wesen, die so viel mehr konnten, als andere. In den Märchen der Kindheit waren Hexen meist üble Wesen. Sie fingen Kinder ein und waren, wie auch immer, umgehend zu vernichten. Neuerdings machen sich allerdings Tendenzen breit, unter dem Hexenbegriff auch Anderes, vielleicht Besseres zu verstehen. Waren Hexen Mutationen zu vielleicht verbesserten Menschen hin ...? Sollten sie eine Art Gegenentwurf zu den Unfähigkeiten der Normalen sein ...? Hexen reizten. Hexer auch. Wobei die in der Regel Zauberer hießen und es bei denen dominanter zuging. Das Frauenfeindliche spielte in den Hausmärchen oft eine Rolle. Trotz der guten Feen, die ab und an auftraten. Und auch in anderen Bereichen war das so. Das mit dem Frauenfeindlichen. Aber dies wären Geschichten für sich. Artverwandte allerdings. Doch zurück zu den Hexen. Zu den aktuellen. Denn, entgegen aller landläufigen Realitäten, google-getestet oder sonst wie geprüft, was immer man über Hexen denken mag, wie immer man in der Kindheit seine Prägung erhielt, es gibt sie wirklich. Sie leben heimlich, denn sie wissen von den Gefahren. ABER SIE EXISTIEREN. Und manchmal kann es geschehen, dass man der einen oder der anderen begegnet.