Angesichts des historisch vorbelasteten Verhältnisses von Christentum und Magie ist vor allem die Frage nach dem Anteil der evangelischen und katholischen Geistlichkeit an den frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen von Interesse. Die Perspektive ist dabei nicht auf die Verfolgungsgeschichte beschränkt, sondern umfasst auch die mit dem "Hexenwahn" verbundenen Vorstellungswelten. Beiträge aus der Bibel- und Religionswissenschaft, aus der praktischen und systematischen Theologie zeigen, wie das Hexenmuster in anderen kulturellen Kontexten gedeutet, wie es tiefenpsychologisch interpretiert und in seiner kirchlichen Rezeption heute kritisch reflektiert werden kann. So werden Wege für die Gegenwart aufgezeigt, die über die gängigen Verhaltensoptionen von Magie-Verdrängung oder Magie-Perhorreszierung hinausführen.