In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es mehr als 1.500 Weltmarktführer. Vielfach sind sie der Öffentlichkeit kaum bekannt. Diese Hidden Champions sind bestens gerüstet für Globalia, die veränderte Welt der Zukunft, die auch durch den Aufstieg Chinas und weiterer Schwellenländer geprägt wird. Die unbekannten Weltmarktführer trotzen der Konkurrenz und viele sind aus der Wirtschaftskrise gestärkt hervorgegangen. Ausdauer, Orientierung und Weitblick zeichnen sie aus.
Anhand vieler faszinierender und aktueller Fallbeispiele zeigt Hermann Simon, wie die Hidden Champions zu Weltmarktführern wurden, wie sie auch die Herausforderungen der neuen, globalisierten Welt meistern - und wie Sie diese Erkenntnisse für Ihr Unternehmen nutzen können.
»Die hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von Hermann Simon rührt weltweit daher, dass er hieb- und stichfeste Belege in Form einer soliden Datenbasis inklusive fundierter Praxiserfahrung mitbringt.« absatzwirtschaft
»Hermann Simon - ganz vorn in der Liga der Vordenker!« Financial Times Deutschland
»Wichtigster lebender Branchen-Guru« Managementdenker.de
Anhand vieler faszinierender und aktueller Fallbeispiele zeigt Hermann Simon, wie die Hidden Champions zu Weltmarktführern wurden, wie sie auch die Herausforderungen der neuen, globalisierten Welt meistern - und wie Sie diese Erkenntnisse für Ihr Unternehmen nutzen können.
»Die hohe Glaubwürdigkeit und Akzeptanz von Hermann Simon rührt weltweit daher, dass er hieb- und stichfeste Belege in Form einer soliden Datenbasis inklusive fundierter Praxiserfahrung mitbringt.« absatzwirtschaft
»Hermann Simon - ganz vorn in der Liga der Vordenker!« Financial Times Deutschland
»Wichtigster lebender Branchen-Guru« Managementdenker.de
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.09.2012Die heimlichen unheimlich Erfolgreichen
Wenn es denn einen Finderlohn für denjenigen auszuloben gälte, der all diese „heimlichen Gewinner“ dingfest und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, Hermann Simon hätte ihn sich redlich verdient. Schon 1996 erschien sein erstes Buch, in dem er unbekannte Markt- und Weltmarktführer und ihre Erfolgsgeschichten vorstellte. 2007 dann ergänzte der Gründer der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners seine Erkenntnisse mit Vorlage des Fortsetzungswerks „Hidden Champions des 21. Jahrhunderts“. Und nun ist die wohl ultimative Version des Simonschen Leib- und Magenthemas da. Die Hidden Champions marschieren mittlerweile noch entschlossener als ehedem schon ins weite Land „Globalia“ – in „die Welt der Zukunft“, wie das erste Kapitel überschrieben ist. Auch hat sich die Zahl der im deutschsprachigen Raum angesiedelten Stützen der Wirtschaft Simons Zählung zufolge inzwischen auf 1533 erhöht. Und es waren auch die erfolgreichen Überlebensstrategien der Hidden Champions in der tiefen Wirtschaftskrise 2008/2009, die den Autor zur erneuten Inspektion dieser wegen ihres Zwergenformats oftmals gigantisch unterschätzten Unternehmen ermuntert hat.
Der Öffentlichkeit sind die in den Champions-Leagues ihrer jeweiligen Marktnischen spielenden Hersteller weitgehend unbekannt. Am ehesten noch sind Namen wie Trumpf (Laserspezialist), Stihl (Motorsägen), Kärcher (Hochdruckreiniger) oder Claas (Landmaschinen) geläufig. Aber der Großteil der im „Hinterland der Wertschöpfungskette“ tätigen Industrie-Zulieferer will ganz bewusst unerkannt im Hintergrund bleiben. „Ihnen muss ich sicher nicht erklären, dass Hidden Champions deshalb gedeihen, weil sie ihre Erfolgsstrategien diskret behandeln“, zitiert Simon einen Vorstandschef aus dem „Hightech-Sektor mit 5000 Mitarbeitern“. Es ist überall in diesem Firmenkundengeschäft so wie in der Autoindustrie, wo sich die Zulieferer, die fast 80 Prozent an der Wertschöpfung eines Herstellermodells übernommen haben, eher die Zunge abbeißen würden, als ihren Beitrag dazu groß an die Glocke zu hängen.
Wer weiß schon, dass die Firma Hiby aus dem sauerländischen Plettenberg praktisch alle Sprit-Zapfpistolen Deutschlands herstellt? Wer kennt schon Poly Clip aus Frankfurt, die Nummer eins bei Clips für Wurstpellen in aller Welt? Die Firma Gottschalk ist Europas einziger Hersteller von Heftzwecken, die Eisenacher Mitec-Gruppe Weltmarktführer bei „Massenausgleichssystemen zur Geräuschverringerung in Verbrennungsmotoren“. Gar nicht zu reden von der Firma Tente aus Wermelskirchen, die den Weltmarkt mit Rollen für Krankenhausbetten beliefert.
So geht das gerade fort mit Simons faszinierenden Firmenbeispielen. Unter dem Strich: Im Durchschnitt beschäftigen die Hidden Champions heute 2000 Mitarbeiter, 700 mehr als noch vor zehn Jahren. Mit zusammengerechnet 5,6 Millionen Mitarbeitern setzen sie jährlich knapp 900 Milliarden Euro um.
Aber warum ist das eigentlich so, und wo genau liegt Globalia? Hier sind die größten Verdienste des Autors zu würdigen. So flach ist ihm die Welt noch lange nicht, als dass er bis 2025 nicht nach wie vor „die Musik weiterhin in Amerika und Europa spielen“ hörte für die heimlichen unheimlich Erfolgreichen. Die angeblich gelobten Länder China und Indien, so legt Simon überzeugend dar, befinden sich noch lange nicht in der vergleichbaren Entwicklungsstufe. Deutschland war bis Ende des 19. Jahrhunderts von Kleinstaaterei geprägt, die Firmen schon damals zur „Internationalisierung“ zwangen – und sei es zwischen Sachsen und Württemberg. Frühes Globalia, das für Zentralstaaten wie USA Terra incognita geblieben ist. So antwortete ein amerikanischer Mittelständler mit konkurrenzfähigen Produkten auf Simons einschlägige Frage: „Der amerikanische Markt ist so groß, dass uns das reicht.“
DAGMAR DECKSTEIN
Hermann Simon: Hidden Champions. Aufbruch nach Globalia. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus-Verlag. Frankfurt am Main 2012. 447 Seiten. 42 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Wenn es denn einen Finderlohn für denjenigen auszuloben gälte, der all diese „heimlichen Gewinner“ dingfest und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, Hermann Simon hätte ihn sich redlich verdient. Schon 1996 erschien sein erstes Buch, in dem er unbekannte Markt- und Weltmarktführer und ihre Erfolgsgeschichten vorstellte. 2007 dann ergänzte der Gründer der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners seine Erkenntnisse mit Vorlage des Fortsetzungswerks „Hidden Champions des 21. Jahrhunderts“. Und nun ist die wohl ultimative Version des Simonschen Leib- und Magenthemas da. Die Hidden Champions marschieren mittlerweile noch entschlossener als ehedem schon ins weite Land „Globalia“ – in „die Welt der Zukunft“, wie das erste Kapitel überschrieben ist. Auch hat sich die Zahl der im deutschsprachigen Raum angesiedelten Stützen der Wirtschaft Simons Zählung zufolge inzwischen auf 1533 erhöht. Und es waren auch die erfolgreichen Überlebensstrategien der Hidden Champions in der tiefen Wirtschaftskrise 2008/2009, die den Autor zur erneuten Inspektion dieser wegen ihres Zwergenformats oftmals gigantisch unterschätzten Unternehmen ermuntert hat.
Der Öffentlichkeit sind die in den Champions-Leagues ihrer jeweiligen Marktnischen spielenden Hersteller weitgehend unbekannt. Am ehesten noch sind Namen wie Trumpf (Laserspezialist), Stihl (Motorsägen), Kärcher (Hochdruckreiniger) oder Claas (Landmaschinen) geläufig. Aber der Großteil der im „Hinterland der Wertschöpfungskette“ tätigen Industrie-Zulieferer will ganz bewusst unerkannt im Hintergrund bleiben. „Ihnen muss ich sicher nicht erklären, dass Hidden Champions deshalb gedeihen, weil sie ihre Erfolgsstrategien diskret behandeln“, zitiert Simon einen Vorstandschef aus dem „Hightech-Sektor mit 5000 Mitarbeitern“. Es ist überall in diesem Firmenkundengeschäft so wie in der Autoindustrie, wo sich die Zulieferer, die fast 80 Prozent an der Wertschöpfung eines Herstellermodells übernommen haben, eher die Zunge abbeißen würden, als ihren Beitrag dazu groß an die Glocke zu hängen.
Wer weiß schon, dass die Firma Hiby aus dem sauerländischen Plettenberg praktisch alle Sprit-Zapfpistolen Deutschlands herstellt? Wer kennt schon Poly Clip aus Frankfurt, die Nummer eins bei Clips für Wurstpellen in aller Welt? Die Firma Gottschalk ist Europas einziger Hersteller von Heftzwecken, die Eisenacher Mitec-Gruppe Weltmarktführer bei „Massenausgleichssystemen zur Geräuschverringerung in Verbrennungsmotoren“. Gar nicht zu reden von der Firma Tente aus Wermelskirchen, die den Weltmarkt mit Rollen für Krankenhausbetten beliefert.
So geht das gerade fort mit Simons faszinierenden Firmenbeispielen. Unter dem Strich: Im Durchschnitt beschäftigen die Hidden Champions heute 2000 Mitarbeiter, 700 mehr als noch vor zehn Jahren. Mit zusammengerechnet 5,6 Millionen Mitarbeitern setzen sie jährlich knapp 900 Milliarden Euro um.
Aber warum ist das eigentlich so, und wo genau liegt Globalia? Hier sind die größten Verdienste des Autors zu würdigen. So flach ist ihm die Welt noch lange nicht, als dass er bis 2025 nicht nach wie vor „die Musik weiterhin in Amerika und Europa spielen“ hörte für die heimlichen unheimlich Erfolgreichen. Die angeblich gelobten Länder China und Indien, so legt Simon überzeugend dar, befinden sich noch lange nicht in der vergleichbaren Entwicklungsstufe. Deutschland war bis Ende des 19. Jahrhunderts von Kleinstaaterei geprägt, die Firmen schon damals zur „Internationalisierung“ zwangen – und sei es zwischen Sachsen und Württemberg. Frühes Globalia, das für Zentralstaaten wie USA Terra incognita geblieben ist. So antwortete ein amerikanischer Mittelständler mit konkurrenzfähigen Produkten auf Simons einschlägige Frage: „Der amerikanische Markt ist so groß, dass uns das reicht.“
DAGMAR DECKSTEIN
Hermann Simon: Hidden Champions. Aufbruch nach Globalia. Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer. Campus-Verlag. Frankfurt am Main 2012. 447 Seiten. 42 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Eine Fundgrube "Die Lektüre des mit zahlreichen Beispielen gespickten Buches stimmt optimistisch - gerade in Zeiten, in denen sich der Pessimismus über die wirtschaftliche Zukunft hierzulande mal wieder breitmacht." -- Die Zeit, 16.08.2012
"Deutschlands geheime Champions "Simon ist seit Jahrzehnten den Geheimnissen von den Firmen auf der Spur, die im Schatten der Öffentlichkeit zu Weltmarktführern aufgestiegen sind. Seit 1996 schreibt er Bestseller. In dem heute erscheinenden Buch beschreibt Simon zugleich anschaulich und detailgetreu, was diese Unternehmen ausmacht, wie sie so erfolgreich wurden und was das für den Standort Deutschland bedeutet." -- Handelsblatt Online, 16.08.2012
"Die heimlichen unheimlich Erfolgreichen "Wenn es denn einen Finderlohn für denjenigen auszuloben gälte, der all diese 'heimlichen Gewinner' dingfest und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, Hermann Simon hätte ihn sich redlich verdient." -- Süddeutsche Zeitung, 08.09.2012
"Deutschlands geheime Champions "Simon ist seit Jahrzehnten den Geheimnissen von den Firmen auf der Spur, die im Schatten der Öffentlichkeit zu Weltmarktführern aufgestiegen sind. Seit 1996 schreibt er Bestseller. In dem heute erscheinenden Buch beschreibt Simon zugleich anschaulich und detailgetreu, was diese Unternehmen ausmacht, wie sie so erfolgreich wurden und was das für den Standort Deutschland bedeutet." -- Handelsblatt Online, 16.08.2012
"Die heimlichen unheimlich Erfolgreichen "Wenn es denn einen Finderlohn für denjenigen auszuloben gälte, der all diese 'heimlichen Gewinner' dingfest und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, Hermann Simon hätte ihn sich redlich verdient." -- Süddeutsche Zeitung, 08.09.2012
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.11.2012Made by Germany
Die Erfolgsgeheimnisse deutscher Mittelständler
Was haben mittelständische Unternehmen wie Flexi, Utsch, Invers, Baader, Brainlab und Omicron gemein? Sie sind in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt und sind in ihren jeweiligen Marktsegmenten Weltmarktführer. Der renommierte Bonner Unternehmensberater und Managementwissenschaftler Hermann Simon bezeichnet sie daher treffend als "Hidden Champions". Nach seinen fundierten empirischen Recherchen gibt es davon in Deutschland 1307 - so viele wie sonst nirgendwo. Mehr als zwei Drittel dieser höchst innovativen, exportstarken und profitablen Mittelständler produzieren Industriegüter, die in der ganzen Welt Abnehmer finden. Sie sind in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen, haben sehr viele Arbeitsplätze geschaffen und konnten in ganz erheblichem Maße dazu beitragen, dass die Wirtschaftskrise Deutschland bisher nur touchierte, aber nicht mitriss.
Die Entschlüsselung der langfristigen Erfolgsstrategien dieser Top-Unternehmen lässt Hermann Simon seit vielen Jahren nicht mehr los. So legte er bereits 1996 und 2007 zwei vielbeachtete Titel zu diesem Thema vor. Man könnte also vermuten, dass hierzu inzwischen schon alles gesagt ist und dass der Autor mit der vorliegenden Schrift - auf der Popularitätswelle surfend - ein aufpoliertes Déjà-vu präsentiert. Dies ist nicht der Fall. Simon erkundet deskriptiv-analytisch, warum die Hidden Champions trotz der Wirtschaftskrise seit 2007 und der rasch fortschreitenden Globalisierung mit Wachstum vor allem in den Schwellenländern erfolgreich sind.
Seine Erkenntnis: Die Hidden Champions werfen auch in Zeiten allgemeiner Verunsicherung ihre erprobten Geschäftsprinzipien nicht über Bord und behalten beharrlich ihren Kurs "Markt- und Qualitätsführerschaft" bei. Sie betrachten die Globalisierung nicht als Bedrohung, sondern als Chance und setzen ihre in Europa über Jahre bewährten Erfolgsstrategien konsequent für die Penetration der neuen Wachstumsmärkte um. Offenbar haben sie die Devise des legendären Hapag-Generaldirektors Albert Ballin "Mein Feld ist die Welt" verinnerlicht. Hidden Champions setzen Simon zufolge vor allem auf die Karte überzeugender Marktauftritt und fokussieren sich dabei auf Produkte und Services (auch in intelligenter, kopier-resistenter Kombination), die einzigartig und gleichwohl oftmals unauffällig sind. So behalten sie die Preissetzungsmacht und entziehen sich einem ruinösen Preiswettbewerb.
Statt den Leser mit langweiligen statistischen Analysen zu traktieren, zeigt Simon anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis auf, wie die Top-Mittelständler ihre Märkte eng definieren und führen, wie es ihnen gelingt, dass die Kunden jeden Tag aufs Neue im Mittelpunkt stehen, wie sie ihre Einzigartigkeit über eine große Wertschöpfungstiefe absichern, wie sie ihre Präsenz in den Märkten der Zukunft ausbauen und wie sie ihre außergewöhnliche Innnovationskraft zumeist nach dem Motto "Jeden Tag ein bisschen besser" aufrechterhalten. Er weist darauf hin, dass sie sich auch in Zeiten niedriger Zinsen nicht auf das Schuldenmachen einlassen und sich vorwiegend aus dem eigenen Cashflow solide finanzieren. Es kann nicht überraschen, dass sie ein ähnliches Profil aufweisen wie die methodisch ganz ähnlich recherchierten sogenannten "10Xer" der Managementforscher Jim Collins und Morten T. Hansen (F.A.Z. vom 30. Juli 2012).
Simons Ausführungen zur Orchestrierung eines nachhaltig erfolgreichen Auftritts in den vernetzten Märkten von "Globalia" sind spannend, lehrreich und für Unternehmer inspirierend. Dennoch mögen Unternehmer, die sich von der gut lesbaren Schrift die ultimativen Tipps für die Entwicklung ihrer Erfolgsstrategien versprechen, nach der Lektüre etwas ernüchtert sein. Der Autor konstatiert mit erfrischender Ehrlichkeit, dass es kein Geheimrezept für den anhaltenden Erfolg von Hidden Champions gibt, es sei denn, dass sie den gesunden unternehmerischen Menschenverstand konsequenter anwenden als andere. Das Buch macht Unternehmern Mut, den unverzichtbaren Aufbruch in die globale Welt beherzt anzugehen und/oder fortzusetzen. Der zentrale Erfolgstreiber ist dabei für den Marketingexper-ten Simon die Marktführerschaft.
Dies ist wichtig, dennoch etwas zu kurz gesprungen, geht es doch heute auch darum, den Marktauftritt in den Wachstumsmärkten dadurch zu unterstützen, dass das traditionelle "Made in Germany" zu einem "Made by Germany" mutiert. Es dürfte entscheidend darauf ankommen, deutsche Qualität zu Kosten der Schwellenländer zu produzieren und einen intelligenten internationalen Wertschöpfungsverbund zu kreieren. Auf diese Herausforderung sollte Simon in der nächsten Auflage stärker eingehen. So könnte er wiederum offensiv das latente Déjà-vu-Risiko vermeiden.
ROBERT FIETEN.
Hermann Simon: Hidden Champions - Aufbruch nach Globalia.
Campus Verlag, Frankfurt - New York 2012, 447 Seiten, 42 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Erfolgsgeheimnisse deutscher Mittelständler
Was haben mittelständische Unternehmen wie Flexi, Utsch, Invers, Baader, Brainlab und Omicron gemein? Sie sind in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt und sind in ihren jeweiligen Marktsegmenten Weltmarktführer. Der renommierte Bonner Unternehmensberater und Managementwissenschaftler Hermann Simon bezeichnet sie daher treffend als "Hidden Champions". Nach seinen fundierten empirischen Recherchen gibt es davon in Deutschland 1307 - so viele wie sonst nirgendwo. Mehr als zwei Drittel dieser höchst innovativen, exportstarken und profitablen Mittelständler produzieren Industriegüter, die in der ganzen Welt Abnehmer finden. Sie sind in den vergangenen Jahren dynamisch gewachsen, haben sehr viele Arbeitsplätze geschaffen und konnten in ganz erheblichem Maße dazu beitragen, dass die Wirtschaftskrise Deutschland bisher nur touchierte, aber nicht mitriss.
Die Entschlüsselung der langfristigen Erfolgsstrategien dieser Top-Unternehmen lässt Hermann Simon seit vielen Jahren nicht mehr los. So legte er bereits 1996 und 2007 zwei vielbeachtete Titel zu diesem Thema vor. Man könnte also vermuten, dass hierzu inzwischen schon alles gesagt ist und dass der Autor mit der vorliegenden Schrift - auf der Popularitätswelle surfend - ein aufpoliertes Déjà-vu präsentiert. Dies ist nicht der Fall. Simon erkundet deskriptiv-analytisch, warum die Hidden Champions trotz der Wirtschaftskrise seit 2007 und der rasch fortschreitenden Globalisierung mit Wachstum vor allem in den Schwellenländern erfolgreich sind.
Seine Erkenntnis: Die Hidden Champions werfen auch in Zeiten allgemeiner Verunsicherung ihre erprobten Geschäftsprinzipien nicht über Bord und behalten beharrlich ihren Kurs "Markt- und Qualitätsführerschaft" bei. Sie betrachten die Globalisierung nicht als Bedrohung, sondern als Chance und setzen ihre in Europa über Jahre bewährten Erfolgsstrategien konsequent für die Penetration der neuen Wachstumsmärkte um. Offenbar haben sie die Devise des legendären Hapag-Generaldirektors Albert Ballin "Mein Feld ist die Welt" verinnerlicht. Hidden Champions setzen Simon zufolge vor allem auf die Karte überzeugender Marktauftritt und fokussieren sich dabei auf Produkte und Services (auch in intelligenter, kopier-resistenter Kombination), die einzigartig und gleichwohl oftmals unauffällig sind. So behalten sie die Preissetzungsmacht und entziehen sich einem ruinösen Preiswettbewerb.
Statt den Leser mit langweiligen statistischen Analysen zu traktieren, zeigt Simon anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis auf, wie die Top-Mittelständler ihre Märkte eng definieren und führen, wie es ihnen gelingt, dass die Kunden jeden Tag aufs Neue im Mittelpunkt stehen, wie sie ihre Einzigartigkeit über eine große Wertschöpfungstiefe absichern, wie sie ihre Präsenz in den Märkten der Zukunft ausbauen und wie sie ihre außergewöhnliche Innnovationskraft zumeist nach dem Motto "Jeden Tag ein bisschen besser" aufrechterhalten. Er weist darauf hin, dass sie sich auch in Zeiten niedriger Zinsen nicht auf das Schuldenmachen einlassen und sich vorwiegend aus dem eigenen Cashflow solide finanzieren. Es kann nicht überraschen, dass sie ein ähnliches Profil aufweisen wie die methodisch ganz ähnlich recherchierten sogenannten "10Xer" der Managementforscher Jim Collins und Morten T. Hansen (F.A.Z. vom 30. Juli 2012).
Simons Ausführungen zur Orchestrierung eines nachhaltig erfolgreichen Auftritts in den vernetzten Märkten von "Globalia" sind spannend, lehrreich und für Unternehmer inspirierend. Dennoch mögen Unternehmer, die sich von der gut lesbaren Schrift die ultimativen Tipps für die Entwicklung ihrer Erfolgsstrategien versprechen, nach der Lektüre etwas ernüchtert sein. Der Autor konstatiert mit erfrischender Ehrlichkeit, dass es kein Geheimrezept für den anhaltenden Erfolg von Hidden Champions gibt, es sei denn, dass sie den gesunden unternehmerischen Menschenverstand konsequenter anwenden als andere. Das Buch macht Unternehmern Mut, den unverzichtbaren Aufbruch in die globale Welt beherzt anzugehen und/oder fortzusetzen. Der zentrale Erfolgstreiber ist dabei für den Marketingexper-ten Simon die Marktführerschaft.
Dies ist wichtig, dennoch etwas zu kurz gesprungen, geht es doch heute auch darum, den Marktauftritt in den Wachstumsmärkten dadurch zu unterstützen, dass das traditionelle "Made in Germany" zu einem "Made by Germany" mutiert. Es dürfte entscheidend darauf ankommen, deutsche Qualität zu Kosten der Schwellenländer zu produzieren und einen intelligenten internationalen Wertschöpfungsverbund zu kreieren. Auf diese Herausforderung sollte Simon in der nächsten Auflage stärker eingehen. So könnte er wiederum offensiv das latente Déjà-vu-Risiko vermeiden.
ROBERT FIETEN.
Hermann Simon: Hidden Champions - Aufbruch nach Globalia.
Campus Verlag, Frankfurt - New York 2012, 447 Seiten, 42 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Simons Buch liefert keine Zauberformeln, sondern langfristige Erfahrungswerte, deren Essenz nach jedem Kapitel leserfreundlich zusammengefasst wird.", Deutschlandradio Kultur, 24.01.2013