Wer oder was ist Mignon? Ein Mädchen ein Knabe? Ein "gutes kleines Geschöpf", "das wunderbare Kind" ein Rätsel? Mignon eine Figur aus Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre", die Dichter, Maler und Komponisten faszinierte, in ihrem künstlerischen Schaffen inspirierte und so Weltruhm erlangte. Im Roman ist sie für viele ein "sonderbares Wesen", sie scheint eine durch Wilhelms Liebe und Zuneigung zum Leben erweckte Marionette zu sein, eine Symbolfigur, die für mich beim Lesen doch zu einem menschlichen Wesen mit einer eigenen Geschichte wurde, ohne ihren Symbolcharakter zu verlieren. Mignon bietet unzählige Interpretationsmöglichkeiten für den Leser, und ich glaube, dass die Darstellung der Vielschichtigkeit dieser Figur Goethes Absicht war. Obwohl Mignon im Roman keine zentrale Stellung einnimmt, ihr nur wenige Seiten gewidmet sind, soll Goethe einmal behauptet haben, dass "das ganze Werk dieses Charakters wegen geschrieben sei". Nun machen wir uns auf die spannende Reise, dieses zauberhafte, bunte, liebenswerte, rätselhafte Geschöpf kennen zu lernen und mehr über dessen Bedeutung und Lieder heraus zu finden.