Minna geht allerhand im Kopf herum und nicht nur, weil sie in die Schule kommt. Sie hat ein bewegtes Leben mit ihrem coolen Bruder, der nur gefährliche Sachen mag, dem gestressten Papa, der schon mal ohne Socken aus dem Haus geht, mit Tarzan, der so wild in Mamas Bauch herumtobt, dass sie nicht mehr zur Arbeit gehen kann. Und mit Opa Jan und seiner Freundin Susette, die ein Friseurgeschäft haben, wo Minna gerne mal mit anpackt. Gut gelaunt erzählt Minna von diesen hibbeligen Tagen zwischen Abschiedsfest im Kindergarten und Einschulung. Sie kommt von Hölzchen auf Stöckchen und es ist ein Spaß, ihr zuzuhören und zu sehen, wie sie jeden Tag ein bisschen wächst.Viola Rohner trifft wunderbar den Ton einer quirligen Sechsjährigen und diese besondere Stimmung des Aufbruchs in einen neuen Lebensabschnitt und die fröhlichen Bilder von Dorota Wünsch machen die Lektüre noch vergnüglicher!
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Andrea Duphorn lässt sich gern von Viola Rohners kleiner Heldin Minna anstecken, die ihr hier energisch und lebensfroh Geschichten aus ihrer Zeit zwischen Kindergartenabschied und erstem Schultag erzählt. Großartig auch, wie Rohner den "vorwitzig-altklugen" Ton von Vorschulkindern trifft, lobt die Rezensentin, die schmunzeln muss, wenn Minnas schwangere Mama kaum noch über ihren Bauch schauen kann oder der Papa über den "Stinktier"-Chef meckert. Dorothea Wünschs lebendige Illustrationen, die warme Farben mit spannenden Perspektiven verbinden, haben der Kritikerin ebenfalls gut gefallen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.09.2016Der Opa ist viel zu früh
Turbulenzen um den ersten Schultag herum
Gestatten: Minna, Minna Schadewald. Sechs Jahre jung, liebenswert aufgeweckt, quirlig und keck. Waschmaschinenbewacherin, Kaffeekocherin und Farbe-aus-den-Haaren-Spülerin. Zurzeit aber vor allem ein bisschen aufgeregt, weil sie bald zur Schule gehen wird. Deshalb sei ihr heute früh auch so schlecht gewesen, dass sie sich übergeben musste. Meint jedenfalls Mama. Minna sieht das anders. „Mein erster Schultag ist ja erst nächste Woche“, sagt sie. Und bis dahin gibt es noch viel zu erleben.
Viola Rohner fängt in ihrem Kinderbuch Hier ist Minna! die aufregende Zeit zwischen Kindergartenabschied und erstem Schultag ein. In drei in sich abgeschlossenen, aber eng miteinander verknüpften Geschichten lässt sie Minna aus ihrem turbulenten Familienleben und der Zeit unmittelbar vor ihrer Einschulung erzählen: von Mama, die nicht mehr ins Büro geht, weil ihr Bauch kurz vor der Geburt so dick ist, dass sie kaum noch darüber schauen kann. Von ihrem älteren Bruder Luki, der alles liebt, was gefährlich ist, weshalb Zimmeraufräumen für ihn viel zu langweilig ist. Von Papa, der auch mal ohne Socken aus dem Haus geht und immer erst spät von der Arbeit nach Hause kommt, weil sein Chef Stinktier „von nichts eine Ahnung hat und die Firma versaut“. Von Opa Jan und seiner Freundin Susette, die zusammen ein Friseurgeschäft führen. Von Stefan, den Minna einmal heiraten wird. Von ihrer besten Freundin Lena. Und, und, und. Dabei trifft Rohner den vorwitzig-altklugen Ton, in dem Kinder in Minnas Alter erzählen, sehr genau. Minnas Fröhlichkeit, ihre ungezwungene Art, Energie und Lebensfreude stecken an. Es macht einfach Spaß, ihr zuzuhören und die Bilder anzuschauen, welche die Stimmungen aller Beteiligten wunderbar einfangen.
Mit dunklem Strich schwungvoll konturiert und in warmen, gedeckten Farben koloriert, begleiten Dorota Wünschs lebendige Illustrationen Minnas Erzählung und begeistern vor allem durch spannende Perspektiven und Bildausschnitte, die manchmal auch nur Köpfe, Arme oder Beine zeigen: Minnas Mama, die mit einem – im wahrsten Sinne des Wortes – kugelrunden Bauch lesend auf einem Sofa liegt, das unter deren Gewicht geradezu ächzend in die Knie zu gehen scheint. Minnas geliebter Kuschelhase, der unter der riesigen Trockenhaube im Friseurgeschäft kaum noch zu sehen ist. Das wilde Durcheinander, das an Minnas erstem Schultag ausbricht, als plötzlich alles ganz schnell gehen muss und keiner so recht weiß, wo was zu finden ist. Und das Chaos durch den Opa noch größer wird, der, selbst aufgeregt, viel zu früh kommt.
Ein tolles Kinderbuch für alle, die es wie Minna kaum erwarten können, endlich Schulkind zu sein und ihrem ersten Schultag nur so entgegenfiebern. (zum Vorlesen ab 5 Jahre, zum Selbstlesen ab 7 Jahre)
ANDREA DUPHORN
Viola Rohner: Hier ist Minna. Mit Illustrationen von Dorota Wünsch. Hammer 2016. 64 Seiten, 12,90
Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Turbulenzen um den ersten Schultag herum
Gestatten: Minna, Minna Schadewald. Sechs Jahre jung, liebenswert aufgeweckt, quirlig und keck. Waschmaschinenbewacherin, Kaffeekocherin und Farbe-aus-den-Haaren-Spülerin. Zurzeit aber vor allem ein bisschen aufgeregt, weil sie bald zur Schule gehen wird. Deshalb sei ihr heute früh auch so schlecht gewesen, dass sie sich übergeben musste. Meint jedenfalls Mama. Minna sieht das anders. „Mein erster Schultag ist ja erst nächste Woche“, sagt sie. Und bis dahin gibt es noch viel zu erleben.
Viola Rohner fängt in ihrem Kinderbuch Hier ist Minna! die aufregende Zeit zwischen Kindergartenabschied und erstem Schultag ein. In drei in sich abgeschlossenen, aber eng miteinander verknüpften Geschichten lässt sie Minna aus ihrem turbulenten Familienleben und der Zeit unmittelbar vor ihrer Einschulung erzählen: von Mama, die nicht mehr ins Büro geht, weil ihr Bauch kurz vor der Geburt so dick ist, dass sie kaum noch darüber schauen kann. Von ihrem älteren Bruder Luki, der alles liebt, was gefährlich ist, weshalb Zimmeraufräumen für ihn viel zu langweilig ist. Von Papa, der auch mal ohne Socken aus dem Haus geht und immer erst spät von der Arbeit nach Hause kommt, weil sein Chef Stinktier „von nichts eine Ahnung hat und die Firma versaut“. Von Opa Jan und seiner Freundin Susette, die zusammen ein Friseurgeschäft führen. Von Stefan, den Minna einmal heiraten wird. Von ihrer besten Freundin Lena. Und, und, und. Dabei trifft Rohner den vorwitzig-altklugen Ton, in dem Kinder in Minnas Alter erzählen, sehr genau. Minnas Fröhlichkeit, ihre ungezwungene Art, Energie und Lebensfreude stecken an. Es macht einfach Spaß, ihr zuzuhören und die Bilder anzuschauen, welche die Stimmungen aller Beteiligten wunderbar einfangen.
Mit dunklem Strich schwungvoll konturiert und in warmen, gedeckten Farben koloriert, begleiten Dorota Wünschs lebendige Illustrationen Minnas Erzählung und begeistern vor allem durch spannende Perspektiven und Bildausschnitte, die manchmal auch nur Köpfe, Arme oder Beine zeigen: Minnas Mama, die mit einem – im wahrsten Sinne des Wortes – kugelrunden Bauch lesend auf einem Sofa liegt, das unter deren Gewicht geradezu ächzend in die Knie zu gehen scheint. Minnas geliebter Kuschelhase, der unter der riesigen Trockenhaube im Friseurgeschäft kaum noch zu sehen ist. Das wilde Durcheinander, das an Minnas erstem Schultag ausbricht, als plötzlich alles ganz schnell gehen muss und keiner so recht weiß, wo was zu finden ist. Und das Chaos durch den Opa noch größer wird, der, selbst aufgeregt, viel zu früh kommt.
Ein tolles Kinderbuch für alle, die es wie Minna kaum erwarten können, endlich Schulkind zu sein und ihrem ersten Schultag nur so entgegenfiebern. (zum Vorlesen ab 5 Jahre, zum Selbstlesen ab 7 Jahre)
ANDREA DUPHORN
Viola Rohner: Hier ist Minna. Mit Illustrationen von Dorota Wünsch. Hammer 2016. 64 Seiten, 12,90
Euro.
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