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Ein Verwandter, der in Übersee lebt und manchmal zu Besuch kam, sagte mal: Nirgendwo auf der Welt wird so über politische Witze gelacht wie bei euch. Es war eben eine Möglichkeit, dem System eins auszuwischen, ohne sich zu gefährden - wenn man wusste, das Gegenüber ist auch "dagegen".Gewesene "DDR"-Bürger freuen sich auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch darüber, anderen verhilft es vielleicht auch jetzt noch ein bisschen dazu, sich in die Gefühlswelt derer hineinzuversetzen, die im Unrechtsstaat lebten, dessen Ende nicht absehbar war."Demokratischer Sektor" war die Selbst-Bezeichnung…mehr

Produktbeschreibung
Ein Verwandter, der in Übersee lebt und manchmal zu Besuch kam, sagte mal: Nirgendwo auf der Welt wird so über politische Witze gelacht wie bei euch. Es war eben eine Möglichkeit, dem System eins auszuwischen, ohne sich zu gefährden - wenn man wusste, das Gegenüber ist auch "dagegen".Gewesene "DDR"-Bürger freuen sich auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch darüber, anderen verhilft es vielleicht auch jetzt noch ein bisschen dazu, sich in die Gefühlswelt derer hineinzuversetzen, die im Unrechtsstaat lebten, dessen Ende nicht absehbar war."Demokratischer Sektor" war die Selbst-Bezeichnung Ost-Berlins, bevor die Sprachregelung galt: "Berlin - Hauptstadt der DDR". SED-Genossen durften nicht - außer mit Parteiauftrag - nach West-Berlin hinein- oder dort durchfahren, daher die Warnung per Lautsprecher: "Hier letzter Bahnhof im Demokratischen Sektor". Auch in diesem Zusammenhang wurde frühzeitig eine südliche Bahnumgehung nach Potsdam gebaut - im Volksmund Bonzenschleuder genannt. Nicht alles kann hier erklärt werden. Gelernte "DDR"-Bürger können zum Verständnis helfen.
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Autorenporträt
Ernst Dickenscheid, Jahrgang 1933, hat die DDR-Zeit mit wachem politischen Auge von innen verfolgt, aus der besonderen Perspektive des katholischen Priesters. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1958 war er Kaplan in Lehnin, Ostberlin, Friesack, und Pasewalk. Ab 1968 war er Pfarrer in Wilhelmshorst und von 1982 bis 2003 in Petershagen. Als Pfarrer i.R. lebt er in Michendorf, wo er weiter seelsorglich tätig ist. Die vorliegende Sammlung von Witzen und Anekdoten bekommt ihren besonderen Wert, trotz der großen Zahl verfügbarer und umfangreicher DDR-Witzbücher, durch den besonderen Blickwinkel des Geistlichen und die sich daraus ergebenden besonderen Konfliktfelder.