"Hier stehe ich, ich kann nicht anders", ist die journalistisch genial zugespitzte Schlusssentenz von Martin Luthers Rede am Ende des Wormser Reichstages 1521. Luther widerrief nicht, weil "wider das Gewissen zu handeln beschwerlich, unheilsam und gefährlich ist". Diese historisch verbürgten Worte bekräftige er mit der berühmten Formel: "Gott helfe mir, Amen". Standhaftigkeit und ein klares Bekenntnis, so wie der Reformator es vor knapp 500 Jahren vorlebte, haben auch heute nichts von ihrer Bedeutung verloren - unabhängig davon, ob man Christ ist oder nicht. Gerade in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt gehören eindeutige Orientierungen zu den Voraussetzungen, um sinnerfüllt in dieser einen und doch so verschiedenen Welt zu leben. Luthers Credo ist bis heute Vorbild vieler - so auch für die hier vom langjährigen Chefreporter der Leipziger Volkszeitung porträtierten prominenten Zeitgenossen: den Dirigenten Herbert Blomstedt, die Holocaust-Überlebende Ruth Klüger, die Reformations-Botschafterin Margot Käßmann, den Papst-Maler Michael Triegel, den Startenor und Mäzen der Leukämieforschung José Carreras, die Olympiasiegerin Magdalena Neuner, die Politikerin Antje Hermenau, den Bergsteiger Reinhold Messner und viele andere. Insgesamt stellt das Buch 30 zwar sehr unterschiedliche, aber letztlich auch sehr ähnliche Lebensgeschichten vor: Hier stehe ich, ich kann nicht anders.
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