Jahrhundertelang stand Hieronymus von Prag im Schatten von Jan Hus. Hieronymus ist der Philosoph unter den Theologen, er wagte es, die Menschen dazu anzustiften, selber zu denken und ihnen etwa das Mysterium der Trinität nahezubringen. Mit seinen brillanten Analysen und seiner scharfsinnigen Kritik an der kirchlichen Praxis seiner Zeit machte sich Hieronymus mehr als unbeliebt, was ihm letztlich - wie seinem Weggefährten Hus vor ihm - 1416 die Verurteilung zum Tode und die Verbrennung als Ketzer auf dem Konstanzer Konzil einbrachte.Präzise wie sensibel zeichnet das reich bebilderte Buch die Lebens- und Wirkspuren des unbequemen Hieronymus nach, der als »Globetrotter« ganz Europa bereiste. Eindrücklich wird das Ungleichgewicht der Erinnerungskultur für Jan Hus und Hieronymus von Prag ergründet, bevor letztlich die Aktualität gerade auch von Hieronymus gewürdigt wird.Mit einer Einführung von Eugen Drewermann: »Wenn Menschen selber zu denken wagen ...«