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Hilde Domin – Dass ich sein kann, wie ich bin. Biografie
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- Verlag: VAT Verlag
- ISBN-13: 9783940884091
- Artikelnr.: 27005135
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Hilde Domin war eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts, die erst im Alter von vierzig Jahren mit dem Verfassen von Gedichten begann und dies als ihre zweite Geburt bezeichnete.
Geboren am 27. Juli 1909 in Köln, stammte sie aus einer bürgerlichen, …
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Hilde Domin war eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts, die erst im Alter von vierzig Jahren mit dem Verfassen von Gedichten begann und dies als ihre zweite Geburt bezeichnete.
Geboren am 27. Juli 1909 in Köln, stammte sie aus einer bürgerlichen, assimilierten jüdischen Familie. Sie studierte Jura, Nationalökonomie, Soziologie und Philosophie. Mit ihrem Lebensgefährten, dem Archäologen und Kunsthistoriker Erwin Palm, verließ sie 1932 das zunehmend vom Nationalismus geprägte Deutschland. 1936 heirateten die beiden in Rom. Aber auch in Italien machte sich der Faschismus breit und so emigrierte das Ehepaar über Frankreich und England 1940 in die Dominikanische Republik. Auf der Karibikinsel fand Hilde Palm eine zweite Heimat, was sie später in ihrem Dichternamen kenntlich zu machen suchte.
Hier, in Santo Domingo, begann sie auch zu schreiben („Schreiben war Rettung“) und gewann damit nach ihrer Rückkehr nach Deutschland, in ihre „Wortheimat“, bald größere Aufmerksamkeit, da sie in ihren Gedichten die Exilerlebnisse aufzuarbeiten versuchte. Später überwogen Liebesgedichte und politisch inspirierte Lyrik. Ab 1961 arbeitete Domin als freie Schriftstellerin und für ihr lyrisches Werk erhielt sie zahlreiche Preise. Wenige Monate vor ihrem Tod wurde sie für ihr Lebenswerk mit der höchsten Auszeichnung der Dominikanischen Republik geehrt. Am 22. Februar 2006 verstarb Hilde Domin.
Marion Tauschwitz, die die Dichterin während ihrer letzten fünf Lebensjahre als Sekretärin und Vertraute begleitete, legte 2009 die erste umfassende Hilde-Domin-Biografie vor, die für die Taschenbuchausgabe aus dem Mainzer Verlag André Thiele überarbeitet und aktualisiert wurde.
Die Biografin zeigt ausführlich und detailliert (in 23 Kapiteln und Lebensabschnitten) den facettenreichen Weg und die Entwicklung der Tochter aus bürgerlichem Hause und der tüchtigen und besonnenen Ehefrau zur Dichterin von Rang. Dazu hat sie umfangreiche Recherchen in Deutschland, Italien und der Dominikanischen Republik durchgeführt, vor allem eine intensive Auswertung der Domin-Korrespondenz.
Trotz der enormen Faktenfülle wird die Biografie der „Grande Dame“ der deutschen Literatur in einem äußerst lebendigen Erzählstil, ja mit einer geradezu poetischen Atmosphäre offengelegt. Der sehr persönliche Stil verrät auch das innige und freundschaftliche Verhältnis der beiden Frauen. So macht Tauschwitz immer wieder den Heimatverlust und das Exil nach der behüteten Kölner Jugend als prägende Einschnitte in Domins Leben sichtbar.
Neben der Lebensgeschichte von Hilde Domin wird aber auch ein ganzes Jahrhundert besichtigt, indem der Leser mit der Dichterin und ihrer Biografin eine Reise über mehrere Kontinente antritt. Auch der deutsche Literaturbetrieb nach 1945 wird kritisch betrachtet. Fazit: Eine meisterhafte und bewegende Biografie, die viel Unbekanntes und Neues über eine Dichterin ans Licht bringt, deren Bücher noch lange leben werden.
Manfred Orlick
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Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
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