Bis heute verteidigen die Himba, die letzten Nomaden Namibias, ihre traditionelle Lebensweise gegen die Einflüsse der modernen Zivilisation. Klaus G. Förg hat einige Zeit unter ihnen gelebt und ihre Kultur aus nächster Nähe kennengelernt. Entstanden sind dabei atemberaubende Fotos, die er in diesem Band zusammengestellt hat.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Präzise, würdig und gleichzeitig diskret findet Rezensent Andreas Obst die farbsatten Fotografien dieses Bildbandes über das Volk der Himba in Nambia. Redlich findet er in den kurzen Texten die verhältnismäßig gut dokumentierte Geschichte dieses Volkes referiert. Obst hätte, wie er zwischen den Zeilen durchblicken lässt, gern auch etwas Tiefergehendes in diesem Band gelesen oder gesehen. Abgesehen von einigen extremen Nahaufnahmen spektakulärer Gesichtslandschaften und einigen Textpassagen zur Zukunft dieser als primitive Minderheit nicht ernstgenommene Gruppe hat das Buch ihn aber nicht wirklich überraschen können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2005Volk im Sperrgebiet
Das Hirtenvolk der Himba lebt in der kargen Landschaft des Kaokovelds im äußersten Nordwesten Namibias in einem existenzbedrohenden Spannungsverhältnis: Als Minderheit nicht ernst genommen, ja als vermeintlich primitiv verachtet von der schwarzen Regierung in Windhuk, als exotische Naturmenschen bestaunt von den Geländewagentouristen, die seit Öffnung der Region, bis 1990 militärisches Sperrgebiet, in immer größerer Zahl kommen. Die Frage über dem letzten Kapitel dieses Bildbands ist also gewiß berechtigt: "Wohin gehen die Himba?" Zu Wort kommen Himba aus unterschiedlichen Generationen und andere Kenner des Landes im Südwesten Afrikas. Es sind die einzigen Passagen, die mit Bedenkenswertem überraschen. Das übrige Buch erfüllt Erwartungen - nicht mehr und nicht weniger. Die kurzen Texte referieren redlich die verhältnismäßig gut dokumentierte Geschichte dieses Volks, das sich um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts von der Hauptgruppe der Herero abspaltete und seitdem den Pressionen unterschiedlichster Mächte der Region ausgesetzt ist. Darin dem Volk der San ähnlich, das wohl als allererstes im heutigen Namibia lebte, sind die Himba unter Außendruck stets zurückgewichen. Dieser Umstand grundiert die farbsatten Bilder des Bands. Abgesehen von einigen extremen Nahaufnahmen spektakulärer Gesichtslandschaften, bieten sie keine neuen Ansichten, doch sie zeigen präzise, würdig und gleichzeitig diskret, fast scheu, die Himba, wie sie sich wohl selbst sehen: als Mittelpunkt ihrer eigenen Welt. Das optische Bild des Ewigen wird ergänzt von einer CD mit Himba-Gesängen.
A.O.
"Himba - Namibias ockerrotes Volk" von Klaus G. Förg (Fotos) und Gerhard Burkl (Text). Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 2004. 144 Seiten, Farbfotos und eine CD. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-475-53572-6.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Hirtenvolk der Himba lebt in der kargen Landschaft des Kaokovelds im äußersten Nordwesten Namibias in einem existenzbedrohenden Spannungsverhältnis: Als Minderheit nicht ernst genommen, ja als vermeintlich primitiv verachtet von der schwarzen Regierung in Windhuk, als exotische Naturmenschen bestaunt von den Geländewagentouristen, die seit Öffnung der Region, bis 1990 militärisches Sperrgebiet, in immer größerer Zahl kommen. Die Frage über dem letzten Kapitel dieses Bildbands ist also gewiß berechtigt: "Wohin gehen die Himba?" Zu Wort kommen Himba aus unterschiedlichen Generationen und andere Kenner des Landes im Südwesten Afrikas. Es sind die einzigen Passagen, die mit Bedenkenswertem überraschen. Das übrige Buch erfüllt Erwartungen - nicht mehr und nicht weniger. Die kurzen Texte referieren redlich die verhältnismäßig gut dokumentierte Geschichte dieses Volks, das sich um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts von der Hauptgruppe der Herero abspaltete und seitdem den Pressionen unterschiedlichster Mächte der Region ausgesetzt ist. Darin dem Volk der San ähnlich, das wohl als allererstes im heutigen Namibia lebte, sind die Himba unter Außendruck stets zurückgewichen. Dieser Umstand grundiert die farbsatten Bilder des Bands. Abgesehen von einigen extremen Nahaufnahmen spektakulärer Gesichtslandschaften, bieten sie keine neuen Ansichten, doch sie zeigen präzise, würdig und gleichzeitig diskret, fast scheu, die Himba, wie sie sich wohl selbst sehen: als Mittelpunkt ihrer eigenen Welt. Das optische Bild des Ewigen wird ergänzt von einer CD mit Himba-Gesängen.
A.O.
"Himba - Namibias ockerrotes Volk" von Klaus G. Förg (Fotos) und Gerhard Burkl (Text). Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 2004. 144 Seiten, Farbfotos und eine CD. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-475-53572-6.
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