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Lange Zeit war es für Jessie nur eine Geschichte, die ihr die Mutter immer und immer wieder erzählen musste: Eines Tages hatte ihr Vater sie einfach verlassen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Doch inzwischen ist Jessie alt genug, um diese Geschichte zu hinterfragen. Wer ist ihr Vater und warum wollte er nichts mehr mit ihr und ihrer Mutter zu tun haben? Sie beschließt sich auf die Suche nach ihm zu machen; Stück für Stück fügt sie alle Informationen zusammen. Dabei erkennt sie, dass ihr Vater gar nicht so spurlos verschwunden ist: Sie selbst ist die Spur, die er hinterlassen hat. Und sie ist fest entschlossen ihn damit zu konfrontieren.…mehr

Produktbeschreibung
Lange Zeit war es für Jessie nur eine Geschichte, die ihr die Mutter immer und immer wieder erzählen musste: Eines Tages hatte ihr Vater sie einfach verlassen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Doch inzwischen ist Jessie alt genug, um diese Geschichte zu hinterfragen. Wer ist ihr Vater und warum wollte er nichts mehr mit ihr und ihrer Mutter zu tun haben? Sie beschließt sich auf die Suche nach ihm zu machen; Stück für Stück fügt sie alle Informationen zusammen. Dabei erkennt sie, dass ihr Vater gar nicht so spurlos verschwunden ist: Sie selbst ist die Spur, die er hinterlassen hat. Und sie ist fest entschlossen ihn damit zu konfrontieren.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.09.2004

Gut und günstig
Taschenbücher
NORMA FOX MAZER: Himbeereis ist sein Lieblingseis. Aus dem Amerikanischen von Cornelia Krutz-Arnold. Carlsen Taschenbuch (154) 2004. 224 Seiten, 6,90 Euro.
Es ist eine Kunst, die ersten Sätze eines Romans so zu gestalten, dass der Leser wichtige Hinweise auf die Protagonisten bekommt und neugierig wird auf ihre Geschichte. Die amerikanische Autorin Norma Fox Mazer beherrscht diese Kunst besonders gut. „Als ich klein war, fing meine Mutter meine Lieblingsgeschichte immer mit den Worten an: ,Das ist die Geschichte meines Lebens, Jessie. Sie beginnt damit, dass ich ein kleines Mädchen war, genau wie du, ’” und dann erzählt sie ihrer Tochter von ihrer Kindheit und den Menschen, die ihr Leben bestimmt haben. Jessie kann nicht genug kriegen von dieser Geschichte, obwohl sie absolut nicht lustig ist. Am meisten liebt sie die Stelle, wo ihre Mutter sagt: „Eines Tages sagte James Wells: ,Ich geh mal kurz weg’. Und ich fragte: ,Wo willst du denn hin?’ Er schaute auf die Uhr und sagte ,Nirgends. In ein paar Stunden bin ich wieder da!’ Aber er ist nicht mehr wiedergekommen.” Mehr erfährt Jessie nicht über ihren Vater, und erst als sie 14 Jahre alt ist, wird ihr klar, dass dieser so spurlos Verschwundene sie ihre ganze Kindheit lang beschäftigt hat, und dass sie ihn unbedingt finden will. Da ihre Mutter jede Auskunft verweigert, macht sich Jessie auf eigene Faust auf die Suche und findet schließlich Spuren, die es ihr ermöglichen, sich ein Bild zu machen von James Wells.
Wer Norma Fox Mazer kennt, weiß, dass die Suche nach dem Vater nicht das einzige Thema dieses packend geschriebenen Adoleszenzromans sein kann. Es geht auch um erste Liebe, Freundschaft und Ablösung von der Mutter, kurz um die Themen, die Jugendliche so brennend interessieren. (ab 12 Jahre)
JERRY SPINELLI: Stargirl. Aus dem Amerikanischen von Andreas Steinhöfel. dtv junior (78199) 2004. 208 Seiten, 6,50 Euro.
Es gehört viel Mut dazu, in der Schule anders zu sein als alle anderen. In den USA mit ihren Ganztagsschulen, wo diese Geschichte spielt, noch viel mehr als bei uns. „Die Mica Area Highschool war nicht gerade ein Sammelbecken für Nonkonformisten. Natürlich gab es hier und da ein paar unangepasste Einzelgänger, aber innerhalb letztlich doch recht eng gesteckter Grenzen trugen wir alle die gleich Klamotten, redeten dieselbe Sprache, aßen das gleich Essen und hörten dieselbe Musik”. In diese uniformierte Gemeinschaft platzt ein Mädchen, das sich „Stargirl” nennt und nimmt das ungläubige Aufsehen, das sie mit ihrem exotischen Äußeren und ihrer eigenwilligen Art, ihre Gefühle ganz offen zu zeigen, gar nicht wahr. Wie von einem anderen Stern erscheint sie Leo und seinen Freunden. Doch die anfängliche Bewunderung ihrer Mitschüler schlägt rasch in heftige Ablehnung um, denn soviel Unangepasstheit ist nicht erwünscht in dem kleinbürgerlichen Kaff in Arizona. Aber Leo hat sich in Stargirl verliebt und nun wird auch er ausgegrenzt, was ihm viel mehr zu schaffen macht als ihr. Als er versucht, Stargirl zur Anpassung zu überreden, zerbricht ihre Freundschaft und sie verschwindet aus seinem Leben. „Es waren nur ein paar Wochen, aber es kam mir vor wie ein Traum. Ist sie wirklich hier gewesen? Wer war sie? War sie real?”
Spinellis literarische Figuren sind allesamt Grenzgänger. Unangepasst und auf eine schräge Weise phantasievoll, haben sie etwas märchenhaft Irreales. Immer aber sind sie liebenswert und bleiben dem Leser im Gedächtnis. (ab 12 Jahre)
MARTHA HEESEN: Kleine Schwester, großes Biest. Aus dem Niederländischen von Silke Schmidt. Fischer Taschenbuch Verlag (80386) 2004. 188 Seiten, 6,90 Euro.
Rührend kümmert sich die zehnjährige Stella um ihre kleine Schwester Neeltje. Doch mit der Aufsicht dieses wilden, unberechenbaren Kindes ist sie völlig überfordert. Wenn Neeltje etwas anstellt, muss Stella es ausbaden. Sie fühlt sich einsam und von ihren Eltern, die selbst nicht mit Neeltje fertig werden, im Stich gelassen. Langsam beginnt sie ihre raffinierte kleine Schwester zu hassen. Ungewöhnlich für ein Kinderbuch, aber durchaus wirklichkeitsnah und sehr ehrlich, gibt die Autorin dieser drastischen Geschwistergeschichte kein versöhnliches Happy End. Ein Trostbuch für alle großen Schwestern, die unter ihrer unfreiwilligen Rolle als Beschützer der Kleinen leiden. (ab 10 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
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