Mit über 300 liebevoll illustrierten Rezepten schildert "Himmel und Erde" die kulinarische Alltagskultur und Gaumenfreuden von Holstein bis Bayern. Viele Speisen werden vom Lauf der Jahreszeiten, vom Angebot auf dem heimischen Märkten bestimmt. Sie zeugen von der Vielseitigkeit der deutschen Küche sowie dem Reichtum der Speisen für besondere Gelegenheiten und traditionelle Feste.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.04.1998Küche
"Himmel und Erde - Rezepte der traditionellen Küche Deutschlands" herausgegeben von Susanne Bunzel. Droemer Knaur Verlag, München 1997. 377 Seiten, zahlreiche Illustrationen. Gebunden, 39,90 Mark. ISBN 3-426-26955-4.
Für viele sind die Preußen an allem schuld, weil sie den Glaubensgrundsatz schufen, Essen sei in erster Linie Nahrungsaufnahme. Ihre vielen Soldaten mußten schnell und anspruchslos satt werden, auch die übrigen Untertanen hatten sich mit dem zufriedenzugeben, was die asketischen Könige für gut befanden. Also brachten die Preußen die Diktatur des Eintopfes und der Kartoffel über Deutschland. Davon, so glauben die Pessimisten, habe sich die heimische Küche bis heute nicht erholt. Daß es nicht ganz so schlimm ist, zeigt dieses Buch. Die traditionelle deutsche Küche kennt Vielfalt und Einfallsreichtum, neben den deftigen Klassikern wie Braten oder Matjes gibt es auch Raffinesse, etwa Austernragout oder süß-sauer geschmortes Kaninchen, und das, was die Franzosen wohlklingend "Boeuf à la Mode" nennen, heißt diesseits des Rheins eben "Böfflamott". Mehr als dreihundert Rezepte von Allgäuer Käsesuppe bis zu Zimtsternen listet der Band auf, gibt präzise, leichtverständliche Kochanleitungen und erzählt dabei die eine oder andere nette Episode; so erfährt man, daß Eisbein, saure Gurken und Sauerkohl deswegen so verbreitet sind, weil Friedrich der Große seinem Volk einen Mindestverbrauch von Salz auferlegte und man, um das teure Salz sinnvoll nutzen zu können, die Lebensmittel einlegte - einiges haben die Preußen doch angerichtet. (str.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Himmel und Erde - Rezepte der traditionellen Küche Deutschlands" herausgegeben von Susanne Bunzel. Droemer Knaur Verlag, München 1997. 377 Seiten, zahlreiche Illustrationen. Gebunden, 39,90 Mark. ISBN 3-426-26955-4.
Für viele sind die Preußen an allem schuld, weil sie den Glaubensgrundsatz schufen, Essen sei in erster Linie Nahrungsaufnahme. Ihre vielen Soldaten mußten schnell und anspruchslos satt werden, auch die übrigen Untertanen hatten sich mit dem zufriedenzugeben, was die asketischen Könige für gut befanden. Also brachten die Preußen die Diktatur des Eintopfes und der Kartoffel über Deutschland. Davon, so glauben die Pessimisten, habe sich die heimische Küche bis heute nicht erholt. Daß es nicht ganz so schlimm ist, zeigt dieses Buch. Die traditionelle deutsche Küche kennt Vielfalt und Einfallsreichtum, neben den deftigen Klassikern wie Braten oder Matjes gibt es auch Raffinesse, etwa Austernragout oder süß-sauer geschmortes Kaninchen, und das, was die Franzosen wohlklingend "Boeuf à la Mode" nennen, heißt diesseits des Rheins eben "Böfflamott". Mehr als dreihundert Rezepte von Allgäuer Käsesuppe bis zu Zimtsternen listet der Band auf, gibt präzise, leichtverständliche Kochanleitungen und erzählt dabei die eine oder andere nette Episode; so erfährt man, daß Eisbein, saure Gurken und Sauerkohl deswegen so verbreitet sind, weil Friedrich der Große seinem Volk einen Mindestverbrauch von Salz auferlegte und man, um das teure Salz sinnvoll nutzen zu können, die Lebensmittel einlegte - einiges haben die Preußen doch angerichtet. (str.)
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