Dieses Buch geht den Schilderungen von Hades und Hölle, Himmel und Paradies nach, die sich in antiken und frühchristlichen Zeugnissen finden, um dann die Geschichte des Jenseitsglaubens über Spätantike und Mittelalter bis in das Denken der Gegenwart zu verfolgen. Auch jene Denker kommen hier zu Wort, die sich, von philosophischen Überlegungen oder moderner Naturwissenschaft beeindruckt, vom Jenseitsglauben abwenden.
"Das Gute an diesem Buch über "Jenseitsglaube von der Antike bis heute" ist, dass es überhaupt existiert. Gibt es eine für das Individuum wichtigere Frage als die, was aus jedem einzelnen von uns nach den Tod wird? Und eine, bei der die Beantwortung schlimmer verwahrlost wäre als eben diese? Blickt einer bei der Steuererklärung nicht durch, kann er immerhin einen Steuerberater bemühen. Aber hier? Darum gebührt Dank dem Autor Bernhard Lang, der Grundwissen über Himmel und Hölle vermittelt und systematisch zusammengestellt hat, was überhaupt je geantwortet worden ist."
(bml, Süddeutsche Zeitung, 30. Juni 2003)
(bml, Süddeutsche Zeitung, 30. Juni 2003)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Es geht in diesem Buch um das Leben nach dem Tod, mithin um ein Wissen, das man nicht haben kann, also um Glaubensdinge. Dargestellt werden Jenseitsvorstellungen "von der Antike bis heute", vermittelt wird so, wie der "bml" zeichnende Rezensent feststellt, "Grundwissen über Himmel und Hölle". Besonders komplex fallen die Ergebnisse in Sachen Christentum aus - oder, wenn nicht komplex, jedenfalls veränderlich. So änderte der Apostel Paulus ohne großes Aufhebens seine Meinung recht abrupt; ging er zunächst von der Rückkehr der Gläubigen auf die Erde aus, schreibt er später von der unsterblichen, aber auch körperlosen Seele. Enttäuscht scheint der Autor allerdings eher vom modernen Kleinmut, der sich - Dorothee Sölle wird zitiert - gar keinen Himmel und gar keine Hölle mehr ausmalen will.
© Perlentaucher Medien GmbH
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