Der Frankfurter umtriebige Kaufmann Peter Ugelheimer (ca. 1445/50-1488) wählte in den 1470er Jahren Venedig zu seiner Wahlheimat. Dort gründete der kunstsinnige Einwanderer ein Druckkunst-Konsortium und investierte sein Vermögen in neue Technologien, aber auch in neue Vertriebswege. Er war aber
nicht nur Verleger, sondern auch Auftraggeber und Sammler auf Pergament gedruckter, über aus kostbar…mehrDer Frankfurter umtriebige Kaufmann Peter Ugelheimer (ca. 1445/50-1488) wählte in den 1470er Jahren Venedig zu seiner Wahlheimat. Dort gründete der kunstsinnige Einwanderer ein Druckkunst-Konsortium und investierte sein Vermögen in neue Technologien, aber auch in neue Vertriebswege. Er war aber nicht nur Verleger, sondern auch Auftraggeber und Sammler auf Pergament gedruckter, über aus kostbar ausgestatteter Bücher. Im Dommuseum Frankfurt ist ihm eine umfangreiche Ausstellung (9. März bis 10. Juni) gewidmet, die zum ersten Mal alle Aspekte seiner Druckkunst beleuchtet.
Im Hirmer Verlag ist der Begleitkatalog zu dieser bemerkenswerten Ausstellung erschienen. Die mit dem Projekt verbundene Forschungsarbeit findet ihren Widerhall in den zahlreichen Texten renommierter Kunsthistoriker. In einer Einführung wird zunächst Peter Ugelheimer als Verleger, Geschäftsmann und Bibliophiler beleuchtet, danach der Lebensabschnitt der Familie in Frankfurt in „Handel und Patriziat“. Zwei Aufsätze beschäftigen sich zudem mit Margarete Ugelheimer, der Ehe- und Geschäftsfrau im Venedig der Renaissance. Andere Texte widmen sich u.a. den Freunden und Geschäftspartnern sowie seinem Handelsnetzwerk in Venedig.
Im Mittelpunkt stehen natürlich die prachtvollen Bucheinbände, die Buchmalereien und Miniaturen, schließlich gehören Ugelheimers Bände zu den am besten gehüteten Schätzen von Bibliotheken in aller Welt. Jede der 162 meist ganzseitigen Farbabbildungen, die in die Essays integriert sind, lädt zum Staunen und Verweilen ein. Neben den kurzen Bildlegenden gibt es am Ende des Katalogs noch einmal ausführliche Erläuterungen zu einzelnen Ausstellungsstücken. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis komplettiert diesen außerordentlichen Katalog, der durch seine grafische Gestaltung selbst ein kleines Kunstwerk geworden ist.