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»Hintergrund für Liebe«, der Roman eines Sommers, entstanden 1932/33, erzählt die Geschichte des Beginns einer großen Liebe während einer Flucht auf Zeit aus den kippenden Verhältnissen in Deutschland: »Hie Cointreau, hie Pernod rufen die Plakate - Hitler und Hindenburg sind weit«. Der zwanzig Jahre ältere Mann, ein Bonvivant und Ladies' Man, muß von der jungen Frau, die mit ihm im Auto nach Südfrankreich reist, erst verlassen werden, damit er begreift, was in dieser Beziehung - und im Leben - wirklich zählt. Sie verzichtet auf ihn, zieht sich nach Saint-Tropez in ein winziges Häuschen im…mehr

Produktbeschreibung
»Hintergrund für Liebe«, der Roman eines Sommers, entstanden 1932/33, erzählt die Geschichte des Beginns einer großen Liebe während einer Flucht auf Zeit aus den kippenden Verhältnissen in Deutschland: »Hie Cointreau, hie Pernod rufen die Plakate - Hitler und Hindenburg sind weit«. Der zwanzig Jahre ältere Mann, ein Bonvivant und Ladies' Man, muß von der jungen Frau, die mit ihm im Auto nach Südfrankreich reist, erst verlassen werden, damit er begreift, was in dieser Beziehung - und im Leben - wirklich zählt. Sie verzichtet auf ihn, zieht sich nach Saint-Tropez in ein winziges Häuschen im Schilf zurück, lebt ihr eigenes Leben, findet neue Freundschaften und Ruhe in sich selbst. Der Mann trifft sie zufällig wieder und ist beeindruckt von ihrer Kraft und Unabhängigkeit. Doch leicht macht sie ihm den Beginn eines gemeinsamen Lebens nicht. Sie fordert von ihm grundsätzliche Veränderungen in seiner Haltung zu sich und der Welt und eine Rückkehr zur Einfachheit. Am Schluß hat die junge, mittellose, unerfahrene Frau dem älteren, wohlhabenden, erfahrenen Mann den Hintergrund für Liebe, den er ihr zum Geschenk machen wollte, einfach aus der Hand genommen, radikal verändert und ihm zurückgeschenkt. Marion Detjen ergänzt diesen deutlich autobiographischen Roman Helen Wolffs mit einem Essay, der die Situation Kurt und Helen Wolffs in den ersten Jahren ihres gemeinsamen Lebens und Arbeitens schildert.
Autorenporträt
Helen Wolff (1906¿1994) ist vor allem als legendäre Verlegerin bekannt. Ihre eigenen Theaterstücke und Romane, die in den frühen dreißiger Jahren entstanden, hielt sie unter Verschluß. In München arbeitete sie seit 1928 für den Kurt Wolff Verlag. 1933 heiratete sie Kurt Wolff und emigrierte mit ihm nach Frankreich. Im New Yorker Exil baute sie 1942 gemeinsam mit Kurt Wolff den Verlag Pantheon Books auf. Als Verlegerin eroberte sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit zahlreichen deutschen und europäischen Schriftstellern (so Günter Grass, Max Frisch, Uwe Johnson, Italo Calvino) den US-amerikanischen Buchmarkt. Ab 1961 veröffentlichte sie die Werke ihrer Autoren in der Reihe »Helen and Kurt Wolff Books« bei Harcourt, Brace & World, für die sie ¿ Kurt Wolff starb 1963 ¿ bis 1981 verantwortlich war. Das Manuskript des Romans »Hintergrund für Liebe« aus ihrem Nachlaß wird nun zum ersten Mal veröffentlicht. Marion Detjen (Jg. 1969) studierte Europäische Geschichte und Germanistik. Sie promovierte über »Fluchthelfer nach dem Bau der Berliner Mauer«. Sie unterrichtete an der Humboldt-Universität und am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Zur Zeit lehrt Marion Detjen Migrationsgeschichte am Bard College Berlin. Neben Annika Reich ist sie Mitgründerin von »Wir machen das«, einem Aktionsbündnis, das auf die Flüchtlingskrise reagierte. Sie arbeitet an einer Biographie zu Helen Wolff. Ihre Großmutter war eine Schwester Helen Wolffs.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Rezensent Sebastian Fuchs taucht ein ins Himmelblau des immerwährenden Südens mit dem Genuss von Langusten, allerhand Liebesabenteuern und Ausflügen an den Roulettetisch . Helen Wolffs aus dem Nachlass veröffentlichter Roman ist für ihn aber mehr, ist Reflexion einer jungen Frau in den 1930ern über alternative Liebesmodelle und Schlüsselroman der Migrantenszene Südfrankreichs und der Wolff'schen Ehe. Nicht zuletzt geht es im Text derart wollüstig zu, dass Fuchs am liebsten sofort an die Cote reisen möchte.

© Perlentaucher Medien GmbH
Man weiß gar nicht, was einen hier mehr begeistert: Wie souverän und leichtfüßig sich Helen Wolff in diesem autobiographischen Roman von ihrem übermächtigen Geliebten Kurt Wolff emanzipiert - oder wie flirrend schön diese Mittelmeerliebesgeschichte erzählt ist. Florian Illies