Friedrich Anton Heller von Hellwald (1842-1892) war ein vielseitig begabter und ideenreicher österreichischer Kulturhistoriker, Publizist und Redakteur. Seine anfänglich eingeschlagene Laufbahn im Militärdienst gab er zugunsten seiner Liebe zu ethnographischen und kulturgeschichtlichen Studien auf und wendete sich dem freien Literaturbetrieb zu. Durch seine umfassenden Sprachkenntnisse, seine bedeutende Arbeitskraft und Fleiß sowie sein vortreffliches Gedächtnis hinterließ Hellwald ein umfassendes Lebenswerk aus populärwissenschaftlichen Studien, die ein breites Leserpublikum erfreuten. Gewürdigt und geschätzt wurde sein unermüdlicher Einsatz für die Vermittlung von Wissen in die Gesellschaft. Der vorliegende Band erschien in der Reihe "Das neue Buch der Reisen und Entdeckungen", die zur "Erweiterung der Kenntnis der Fremde" ihren Beitrag leisten sollte. Hellwald liefert in seinem Werk eine ausführliche Beschreibung der drei großen, auf der hinterindischen Halbinsel liegenden Reiche Cochinchina, Siam und Birma. Geographische Beschaffenheit, Architektur, Sitten und Gebräuche im historisch-politischen Kontext sowie Analyse des Ringens der Kolonialmächte England und Frankreich um diese Gebiete lassen ein hochinteressantes Bild dieser noch weitaus unbekannten Länder entstehen, die sich aber dem Eindringen des europäischen Geistes nicht mehr entziehen können. So sagt Hellwald abschließend in seinem Buch: "Die Epochen der Abgeschiedenheit scheinen auch für die transgangetische Halbinsel für immer vorüber, unaufhaltsam flutet der Einfluß Europa's heran, seine Gier nach neuen ausbeutungsfähigen Gebieten unter der bekannten Maske civilisatorischer Bestrebungen verbergend." (S.356) Unveränderter Nachdruck der in Frakturschrift erschienen zweiten, vermehrten, reich bebilderten Auflage von 1880.
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