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Kaum etwas wird in seiner Bedeutung für den Menschen zwiespältiger empfunden als das Meer. Obwohl es drei Viertel der Erdoberfläche bedeckt, ist es für die meisten Menschen der Inbegriff der Exotik: fremd, lockend, romantisch, bedrohlich und geheimnisvoll - selbst für einen, der auf den Sieben Meeren zu Hause ist. In dreizehn Reportagen führt der Autor in die Eiswüsten Nordgrönlands, in das Inferno einer brennenden Ölbohrinsel, in die paradiesisch anmutende Welt indonesischer Seenomaden, zu den Menschen zwischen Land und Meer im Delta des Mississippi, in die verzweifelte Seele eines alten…mehr

Produktbeschreibung
Kaum etwas wird in seiner Bedeutung für den Menschen zwiespältiger empfunden als das Meer. Obwohl es drei Viertel der Erdoberfläche bedeckt, ist es für die meisten Menschen der Inbegriff der Exotik: fremd, lockend, romantisch, bedrohlich und geheimnisvoll - selbst für einen, der auf den Sieben Meeren zu Hause ist.
In dreizehn Reportagen führt der Autor in die Eiswüsten Nordgrönlands, in das Inferno einer brennenden Ölbohrinsel, in die paradiesisch anmutende Welt indonesischer Seenomaden, zu den Menschen zwischen Land und Meer im Delta des Mississippi, in die verzweifelte Seele eines alten Nordseefischers, der immer wieder zu seinem letzten Fang fährt. Wir riechen den Angstschweiß des falschen Steuermanns, der einen Supertanker mit 70.000 Tonnen Rohöl durch die Karibik manövriert, und erleben das Grauen des Untergangs der "Estonia".
Autorenporträt
Christian Jungblut, Seemann und GEO-Reporter der ersten Stunde, Egon-Erwin-Kisch Preisträger und Romanautor, ist Autor spannender Stories, die sich durch hohe Authentizität und Detailreichtum auszeichnen. Und immer sind seine Reportagen Reisen hinter den Horizont.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.02.2000

Meere

"Hinterm Horizont - Reportagen über das Meer" von Christian Jungblut. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999. 227 Seiten, neun Abbildungen. Gebunden, 38 Mark. ISBN 3-7776-0933-1.

Um das Wasser ist es Christian Jungblut in seinen neun Reportagen nicht zu tun. Sicher, bisweilen schwappt das Meer und es tost der Ozean, oder die See liegt glatt wie ein straff gespanntes Tuch. Jungbluts Interesse aber gilt den Menschen, die am, im und mit dem Wasser leben - und es gilt jeweils ihrer Technik, steinzeitlich anmutenden Fahrzeugen einerseits, hochmodernen, eitlen Konstruktionen andererseits, die man fast schon gotteslästerlich nennen mag. Prompt führen diese denn auch in den Untergang, wenn etwa in der Nordsee eine Bohrinsel in Flammen aufgeht oder die "Estonia" in der Ostsee versinkt. Das sind dann grausame Schilderungen, wie Albträume, und zugleich Anklagen gegen einen verantwortungslosen Umgang mit Sicherheitsbestimmungen. Wahrhaft beklemmend ist jener Beitrag, in dem Jungblut berichtet, wie er ohne leidige Prüfungen, aber mit ein paar Hundertmarkscheinen im rechten Moment bei fragwürdigen Behörden sowohl ein Funk- als auch ein Steuermannspatent erhält und wenig später auf gut Glück einen Öltanker steuert. Gegenwelten, fast schon Idylle, findet Jungblut im Polarmeer und im Delta des Mississippi, in der Südsee und im Indischen Ozean, wo er Fischer und Jäger begleitet, mit den Meeresnomaden Orang Laut unterwegs ist oder mit Inuit Robben schießt. Doch das Wort Untergang schwimmt auch in diesen, mitunter sentimentalen Reportagen immer wieder vorbei. Denn es sind aussterbende Kulturen, denen autoritäre Regime oder brutale Landveränderungen die Lebensgrundlage nehmen. Christian Jungblut ist ein leidenschaftlicher Autor, "Hinterm Horizont" trotz aller Unerbittlichkeit ein wunderbares Buch - nur weniger Druckfehler hätte man sich gewünscht. (F.L.)

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