Das alttestamentliche Buch Hiob zählt zur Weltliteratur. Das Thema des Buches ist gleichsam zeitlos-universal. Es geht um das "Leid des Gerechten", der den ihm von Gott zugemuteten Totalruin seiner Existenz erfährt und im Bewusstsein seiner Schuldlosigkeit Gottes Gerechtigkeit vehement infrage stellt. Freunde, die Hiob besuchen, spechen ihm diese Schuldlosigkeit ab und sehen seine Schicksalsschläge als Strafe an. Darüber kommt es zu scharfen Kontroversen. Am Ende ergreift nach langem Schweigen plötzlich Gott die Initiative und konfrontiert Hiob in einer Vision mit seiner unvorstellbaren Größe und Allmacht, die sich in der Weisheit, Schönheit und Zweckmäßigkeit seiner Schöpfungsordnung zeigt, in der auch die Rätsel des Lebens letztlich ein sinnvolles Handeln Gottes darstellen und als solche für den kleinen und unverständigen Menschen gläubig hinzunehmen sind. So geht es im Buche Hiob letztlich nicht darum, wieso ein gerechter und guter Gott uns das Leid zumutet, sondern es geht umdas rechte Verhalten des Menschern im Erfahren des Leids. Es geht um Bewährung im Leid.