Das Buch ist grob in drei Teile unterteilt.
Im ersten Teil ist der Trupp unterwegs und tigert mehr oder weniger planlos umher. Zuerst zum Heimatort von Godric und Wulfric, dann zu Simons kleinem Gut, um schließlich festzustellen, wer Losian wirklich ist. Was diesem aber herzlich wenig bringt, denn
dass seine Familie ihn erkennt, ist nicht gleichbedeutend damit, dass er sein Gedächtnis wieder…mehrDas Buch ist grob in drei Teile unterteilt.
Im ersten Teil ist der Trupp unterwegs und tigert mehr oder weniger planlos umher. Zuerst zum Heimatort von Godric und Wulfric, dann zu Simons kleinem Gut, um schließlich festzustellen, wer Losian wirklich ist. Was diesem aber herzlich wenig bringt, denn dass seine Familie ihn erkennt, ist nicht gleichbedeutend damit, dass er sein Gedächtnis wieder finden würde.
Im zweiten Teil wird über Losian und seinen weiteren Lebensweg erzählt und der dritte Teil nennt sich zwar Simon und der ist auch durchaus involviert, aber ganz kann es Rebecca Gable denn doch nicht lassen und so findet man sich in den königlichen Gefilden wieder und erlebt, wie Henry Plantagenet (warum heißen die denn alle Henry??), der Sohn von Kaiserin Maud, die mit König Stephen um England streitet, auf den Thron gehievt wird.
Diesen Teil hab ich als langatmiger empfunden als die anderen beiden, weil es mehr Politik, Intrigen und Schlachten ging, als um spezielle Personen, auch wenn man viel über Simon und Henry erfährt. Mit denen wurde ich aber irgendwie nicht richtig warm.
Da ist Losian schon wesentlich interessanter. Es ist einfach amüsant mitzuerleben, wie er die große Krise bekommt, als er feststellt, wer er wirklich ist - und dass er mit einer hirnlosen arroganten Zicke verheiratet ist, die er am liebsten auf den Mond schießen würde. Und das, nachdem er sich äußerst unpassend kurz zuvor verliebt hat. Kurz, der Mann macht es sich wirklich nicht leicht. Großes Unverständnis erntet er nicht nur dadurch, dass er ein ganz anderer zu sein scheint, als vor seinem Gedächtnisverlust (3 Jahre auf der Irreninsel können einen eben ganz schön prägen), sondern auch vor allem, dass er zu seinen seltsamen Gefährten steht und versucht, ihren speziellen Anforderungen gerecht zu werden.
Meine Lieblingsfigur war aber ganz eindeutig Regy. Hochintelligent, was er durchaus auch gezeigt hat, wenn es ihm in den Kram passte. Nebenbei aber so gefährlich, dass man ihn nicht von der Kette lassen konnte, sonst hätte man sich mit Sicherheit am nächsten Tag mit verspeister Kehle wieder gefunden. Minimum, denn es gab ja eher karge Kost. Aber dieser mittelalterliche Hannibal gibt der Geschichte den nötigen Pep und ich hätte gern mehr über ihn gelesen.
In der Zeitschiene ist Hiobs Brüder, das von 1147 - 1154 spielt, vor den Warringhams einzuordnen. Aber manche Namen scheinen in Englands Geschichte immer eine Rolle zu spielen, so dass ich andauernd am Grübeln war, woher ich diesen oder jenen Namen schon wieder kenne. Aber auch dieser Roman ist historisch hervorragend recherchiert und bis auf einen kleinen Ausrutscher gegen Ende (Simon betreffend) absolut glaubwürdig erzählt. Da aber der letzte Teil wie schon gesagt ein paar Längen aufweist, vergebe ich vier Sterne.