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Vom Kaiserpalast auf dem Palatin in Rom, dem Sitz der römischen Kaiser, sind wesentliche Teile erhalten - allerdings hauptsächlich als Mauern in Opus caementicium, ohne die ursprüngliche architektonische Ausstattung. Trotz seiner immensen architekturhistorischen und soziopolitischen Bedeutung ist der Palast erst seit etwa 20 Jahren Gegenstand von systematischen wissenschaftlichen Untersuchungen. Im Mittelpunkt dieser Monographie stehen der Gartenhippodrom und seine Architekturdekoration. Sie schließt damit eine Lücke in der Erforschung des Kaiserpalastes und erhellt zentrale Punkte der…mehr

Produktbeschreibung
Vom Kaiserpalast auf dem Palatin in Rom, dem Sitz der römischen Kaiser, sind wesentliche Teile erhalten - allerdings hauptsächlich als Mauern in Opus caementicium, ohne die ursprüngliche architektonische Ausstattung. Trotz seiner immensen architekturhistorischen und soziopolitischen Bedeutung ist der Palast erst seit etwa 20 Jahren Gegenstand von systematischen wissenschaftlichen Untersuchungen.
Im Mittelpunkt dieser Monographie stehen der Gartenhippodrom und seine Architekturdekoration. Sie schließt damit eine Lücke in der Erforschung des Kaiserpalastes und erhellt zentrale Punkte der römischen Architekturgeschichte: Durch die geschlossene Vorlage und die umfassende Analyse der Architekturdekoration des Gartenhippodroms trägt sie zur Erforschung des stadtrömischen Ornaments bei.
Der Hippodrom mit einer flavischen und einer severischen Hauptbauphase ist eine der größten Gartenanlagen des Palastes. Er ist zum Teil in aufgehendem Mauerwerk, zum Teil in rund 900 fragmentierten Marmorbauteilen erhalten. Im ersten Teil der Arbeit werden diese Bauteile und ihre Ornamentik - zum ersten Mal überhaupt - vorgelegt und analysiert. Auf dieser Grundlage wird die Architekturdekoration des Hippodroms rekonstruiert.
Der zweite Teil der Arbeit ist der Gesamtbewertung der Baudekoration und des Bauwerks gewidmet. Die Analyse der Architekturdekoration und die Bewertung innerhalb der Palastanlage insgesamt sowie im Kontext der Garten- und Villenarchitektur der Kaiserzeit führen zu einem neuen Verständnis des Bauwerks.
Der Gartenhippodrom auf dem Palatin gehört typologisch zu den hippodromi, einer bestimmten Ausprägung römischer Gärten aus der Villenarchitektur. Er zeigt die aus der aristokratischen Villenarchitektur übernommene Bauform in einer herausragenden, besonders raffinierten Version. Ziel der Integration einer bekannten, in der Villenarchitektur bereits etablierten Bauform in den Palast des Kaisers war die größtmögliche Wirkung bei gleichzeitiger Akzeptanz in der Bevölkerung: Weil der Bautypus bereits bekannt war, wurde der Eindruck von Extravaganz vermieden; zugleich aber garantierte bereits der Name hippodromus die Großartigkeit einer solchen Anlage und verwies auf den Bauherrn, den Kaiser. Durch die Bauform, die Ausstattung und die damit verbundenen Konnotationen bedeutet die Errichtung eines Hippodromgartens im stadtrömischen Palast kaiserliche Repräsentation auf höchster Ebene.

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Rezensionen
"Die Erforschung der ausgedehnten Palastanlagen auf dem Palatin hat in den letzten zwanzig Jahren in vielerlei Hinsicht zu einer neuen Bewertung kaiserlicher Repräsentationsarchitektur geführt. Kristine Iaras grundlegende Studie zur Baudekoration des sogenannten Gartenhippodroms schließt hier sowohl in inhaltlicher als auch methodischer Hinsicht auf höchstem Niveau an. [...]
Im Vorwort zu einer früheren Arbeit habe ich die mit Absicht überspitzte Sorge geäußert, dass die "lange und weithin anerkannte Tradition" der Bauornamentikforschung innerhalb der Klassischen Archäologie immer auch die Gefahr berge, "dass die Objekte der Forschung aufgrund von Konventionen oder purer Selbstverständlichkeit als Mittel zum tradierten Selbstzweck missverstanden werden", eine Haltung, die sich vor allem daran zeige, dass es "scheinbar keine neuen Fragen in Bezug auf Bauornamentik mehr zu stellen gibt." (1)
Kristine Iaras Buch darf als gelungenes Beispiel dafür gelten, wie man einen solchen Stillstand auf Basis einer stringenten und konsequent durchgehaltenen Methodik nicht nur vermeiden, sondern dabei auch eine ganze Reihe lohnender Fragestellungen für die Forschung erschließen kann. Dank ihrer Leistung haben wir mit dem Hippodrom des Palastes auf dem Palatin einen wichtigen neuen Referenzpunkt für die Baugeschichte der römischen Kaiserzeit gewonnen."

Von: Dr. Dominik Maschek (University of Birmingham)

In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaften 20 (2017), 1139-1145.

(1) D. Maschek, Rezension zu M. Tombrägel, Die republikanischen Otiumvillen von Tivoli, Palia 25 (Wiesbaden 2011), Göttinger Forum für Altertumswissenschaften 16, 2013, 1129-1145; http:/ / gfa.gbv.de / dr,gfa,016,2013,r,20.pdf.
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