Muss Weltverachtung stets verachten oder gar verächtlich sein, Weltschmerz immer schmerzen, oder Nihilismus humorloses Totalverneinen sein? Mitnichten! Verachtung kann auch Achtung! heißen, Schmerz kann lustvoll sein und Schwarzes leuchten, ja erleuchten. Jürgen Kunz liefert mit seinen oft tiefdunkel eingefärbten, immer aber mit ureigenem Humor durchdrungenen Gedichten, die er nicht umsonst Gedächte nennt, einen frappierenden Beleg dafür. Geschult an Hegels Dialektik, inspiriert vom Übermut seiner Schüler, geprägt durch Nietzsches Philosophieren mit dem Hammer und versaut vom Zeitgeist, wie er meint, schlägt er mit seinen Hirnfusseln eine Art Olympisches Gelächter an, das ansteckt, und wohl auch in manchen Hälsen stecken bleibt. Aber auch Aberwitz ist schließlich Witz - und passt wohl ganz gut zu unserer schöönen Welt.