Jeder Gedichtband dieser solaren Schaffensperiode (1995-1997) kann als die verzweifelte Suche nach einer Selbstdefinition des jungen Dichters aufgefasst werden, der nur in der Sprache und in den Spielen, die diese ermöglicht, seine wahre Heimat zu finden glaubte. Das Opus beginnt mit Oden und Elegien an die peruanische Heimat und an die unbekannte Inselwelt Kubas. Über die quasi fotografische Erschaffung einer malerischen Topografie erlernt der Dichter die Fokussierung auf konkrete Motive, sodass seine gefühlte Einsamkeit in der Kreativität überwunden wird. Aber dieses opulente Werk ist nicht lediglich Konzentrationsarbeit noch creatio ex nihilo, sondern speist sich vom lexikographischen Reichtum der spanischen Sprache und kann auch die verschiedensten Sprachregister in Perú bemühen. Die Suche nach einem verborgenen Sinn hinter der Aussage zitiert nicht nur den kryptischen Góngora und den naiven García Lorca, sondern auch antike Stimmen wie Ovid und Schöpfer wie Jacques Réda. In der dabei erreichten Synthese, 'Hijos de la Mar', wird der Leser als aktives Werkzeug der Geschichte angeredet und die in der Regel jambischen Elfsilber verdeutlichen die Höhe- und Tiefpunkte der Gattung, das Wechselspiel zwischen Begeisterung und Tragödie. In dieser Dialektik eingebettet hat das Du das letzte Wort.Zwar kann man jeden Band unabhängig voneinander (vor)lesen, aber die chronologische Reihenfolge dokumentiert die Entwicklung und Neuerfindung der lyrischen Stimme. Wie große Planeten kreisen diese dreizehn Werke um eine unsichtbare Mitte. Am Ende hebt diese 'Geschichte des Vergessens' in einem einmaligen Akt der Rekapitulation das Vergessen auf: »In jedem Wort gibt es einen Schatten, aber auch viel Licht.«