Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Kunst und Kunstwissenschaft), Veranstaltung: Kunstsoziologie: Ästhetizismus und Décadence, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die Kunstgattung der Historienmalerei. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Gattungsbegriff, den Vertretern und der Kritik. Der Begriff der Historienmalerei lässt sich aus dem lateinischen Wort "historia" ableiten, welches mit Forschung, Geschichte, Bericht oder Geschichtsschreibung übersetzt werden kann. Unter diese Kunstgattung fällt nach überliefertem Gebrauch die erzählende Bildkunst. Dabei kann sie religiöse, mythologische, legendäre, allegorische oder sagenbezogene Themen behandeln. Häufig bezogen sich Künstler auch auf weltliche Geschichten oder Motive aus der Dichtkunst. Nach dieser Definition lässt sich die Historienmalerei zurückverfolgen bis in die Reliefkunst sowie die Malerei Ägyptens und des alten Orients. Der eigentliche Begriff Historienmalerei wurde allerdings erst im 15. Jahrhundert bewusst gebraucht. So findet die Historienmalerei ihren Ursprung offiziell in der Renaissance. Sie entwickelte sich neben den Gattungen Genre, Landschaftsmalerei, Stillleben und Portrait. Zu der damaligen Zeit beschäftigten sich die Menschen immer mehr mit ihrer eigenen Identität und Vergangenheit, so fand ein wandelndes Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft statt und ein damit verbundenes Bedürfnis, Vergangenheit mit bestimmten Intentionen im Bild darzustellen und zu rekonstruieren. So reflektiert die Historienmalerei auf besondere Weise das zeitgenössische Bewusstsein der Jahrhunderte und beeinflusst damit gleichzeitig die geschichtlichen Vorstellungen der Betrachter.Die Historienmalerei steht vor allem aufgrund ihrer mangelnden historischen Genauigkeit beziehungsweise. geschichtlichen Wahrheit in der Kritik. Die Künstler dieser Bildergattung haben mit vollem Bewusstsein nicht immer penibel auf historische Genauigkeit geachtet, sondern ihren eigenen Vorstellungen entsprechend die Stoffe geformt und ihnen freien Lauf gelassen. Nicht selten werden Szenen erfunden, die lediglich so hätten passiert sein können. Die Maler der damaligen Zeit griffen eher auf historisch-literarische Allgemeinbildung zurück, anstatt sich punktgenau an intensiv recherchierte Fakten zu halten. Denn archäologische Präzision hat bei ihren Studien nie eine besonders wichtige Rolle gespielt.
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