Die ersten Schritte als Historiker.
Das Buch erschien gerade zur rechten Zeit, als ich nach einem Fachwechsel noch mit der Umstellung meiner Arbeitsweise fremdelte. Doch dank der Lektüre stellte ich erleichtert fest, dass geisteswissenschaftliche Arbeiten mehr Gemeinsamkeiten aufweisen als
gedacht. Im Nachwort heißt es treffend: „Historisch Arbeiten ist eigentlich ganz leicht. Es ist bisweilen…mehrDie ersten Schritte als Historiker.
Das Buch erschien gerade zur rechten Zeit, als ich nach einem Fachwechsel noch mit der Umstellung meiner Arbeitsweise fremdelte. Doch dank der Lektüre stellte ich erleichtert fest, dass geisteswissenschaftliche Arbeiten mehr Gemeinsamkeiten aufweisen als gedacht. Im Nachwort heißt es treffend: „Historisch Arbeiten ist eigentlich ganz leicht. Es ist bisweilen nur schwer, genau zu beschreiben, worin es besteht.“ (S.262) Die Kerndisziplin historischen Arbeitens ist die Quellenkritik und wie man sie übt, wird im Laufe des Buchs anhand zahlreicher Beispiele verständlich aufgezeigt - sogar mit anregenden Übungsaufgaben!
Als „Handreichung zum Geschichtsstudium“, so der Untertitel, liefert das Buch einen ergiebigen Strategie- und Werkzeugkasten. Von den Anlaufstellen der Recherche über eine gewinnbringende Materialerschließung bis zur nachhaltigen Ergebnisfixierung; wobei zu beachten ist, dass alle drei Schritte stets parallel verlaufen und erst mit der Abgabe der wissenschaftlichen Arbeit (vorläufig) abgeschlossen sind. Da sich das Buch an Studienanfänger richtet und diese praktische Handreichung das Potential zum dauerhaften Schreibtischgast hat, hätte es einzig noch eine Checkliste von einführenden Standardwerken der Geschichtswissenschaft abrunden können.
Zu bemerken ist, dass dieses Buch während eines „Epochenumbruchs“ erscheint, da immer mehr Quellen und auch die Forschungsliteratur (teilweise selektiv!) digitalisiert werden und inzwischen ein schier unübersichtliches Informations- und Rechercheangebot besteht. Es wird schwieriger, den Überblick zu behalten, doch benennen die Autoren zumindest die derzeit führenden Portale. So nehmen sie den hilfesuchenden Leser bei seinen ersten Schritten als Historiker sicher an die Hand.