Wie wandeln sich Menschenbilder? Durch welche sozialen Praktiken organisieren Menschen ihr Zusammenleben? Und hat die menschliche Natur eine Geschichte? Entlang dieser Fragen gibt Jakob Tanner eine problemorientierte Übersicht über die Historische Anthropologie und argumentiert gegen eine Arbeitsteilung, welche die Natur zum Forschungsgegenstand der Anthropologen und die Kultur zu jenem der Historiker erklärt. Das Buch diskutiert, wie die Geschichtlichkeit des Menschen theoretisch und im Hinblick auf neue Forschungsansätze konzipiert werden kann.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Durchaus erfolgreich hat sich in den Augen von Carlo Caduff die historische Anthropologie als neuer interdisziplinärer Forschungsbereich etablieren können, auch wenn noch nicht abschließend geklärt sei, ob er sich der Tradition der klassischen angelsächsischen Sozial- und Kulturanthropologie anschließt oder eher der Geschichtsschreibung. Auch Jakob Tanner enthält sich in seiner Einführung eines abschließenden Urteils, was der Rezensent aber nicht weiter schlimm zu finden scheint. Als kundig lobt er Tanners durchaus programmatisch angelegte Schrift, die Marc Bloch und Lucien Febvre zu den Pionieren der historischen Anthropologie erklärt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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