Band VI/1 der historisch-kritischen Eichendorff-Ausgabe vereinigt zum erstem Mal sämtliche historischen Dramen und Dramenfragmente. So findet der Benutzer nicht nur die beiden bekannten, zu Lebzeiten Eichendorffs publizierten Stücke "Ezelin von Romano" und "Der letzte Held von Marienburg", die hier nach kritischer Durchsicht den Erstdrucken folgen und somit auch in Orthographie und Interpunktion unangetastet bleiben. Das eigentliche Kernstück des Bandes aber sind die zahlreichen nur handschriftlich überlieferten Fragmente, die hier erstmals dem Lesepublikum und der Forschung bereitgestellt werden. Sie erweitern die Grundlage der Eichendorff- und Romatikforschung um signifikantes Material vor allem hinsichtlich politischer Tendenzen der Epoche. - Bei der Edition der Texte stand der Herausgeber vor der schwierigen Aufgabe, die zahlreichen Überarbeitungen und Ergänzungen Eichendorffs an seinen Texten in einem textgenetischen Modell zur Anschauung zu bringen und gleichzeitig die gute Lesbarkeit zu erhalten. Weder die 'Bereinigung' der Fragmente noch eine 'Verschlüsselung' im Sinne einer oft als Geheimwissenschaft gerierenden Editionsphilologie konnten in Frage kommen. Das hier gewählte Modell versucht, beide Klippen zu umschiffen, ohne Kompromißlösungen zu verfallen. Der Benutzer findet sämtliche Elemente des Textbefundes auf einer Seite, wobei die genaue Genese einer Passage als Fußnote erscheint. Gestrichene Passagen bleiben im Haupttext (eindeutig gekennzeichet) bestehen, so daß der Charakter eines work in progress nicht verschleiert wird. Faksimilebeigaben der Handschriften, die sowohl die Herausgeberentscheidungen überprüfbar machen als auch einen Blick in Eichendorffs dichterische Werkstatt ermöglichen, runden den Band ab.
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